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Tordesillas - wieder in Spanien - ist wunderschöner Ort für einen Zwischenstopp findet sich am Rio Duero. Morgens besucht uns der x`te Storch dieser Reise. Leider haben wir die Kamera erst zu spät fotografierbereit. Bei einem kleinen Spaziergang finden wir fast schon antike Landmaschinen.
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Das Guggenheim- Museum von Bilbao lockt, letztes Mal im Ort war Christin indisponiert. Parkplatz in der Innenstadt gefunden, kurzer Fussweg, los geht es zu einem der sicher auffälligsten Museen der Welt. Frank Gehry hat (später ähnlich in Herford) einen Bau in die Stadt gesetzt, der auch leer eine Touristenattraktion wäre.
ArcelorMittal, grösster Stahlproduzent der Welt, hat passend zur Umgebung einen ziemlich grossen Betrag gesponsert und dafür einen ganzen Saal benahmt bekommen. Das passt, weil hier im Baskenland seit weit über 2000 Jahren Eisenerz gefördert und verarbeitet wird. Daraus hat dann Richard Serra die Installation „The Matter of Time“ geschaffen. Riesige Stahlplatten verwunden und verdreht auf Basis zweier um 60 Grad verdrehter Ellipsen- muss man gesehen und begangen haben. Die grössere Überraschung entdecken wir aber im Obergeschoss: Eine in Europa erst nach ihrem 80ten Geburtstag entdeckte feministische Künstlerin, die franko-amerikanische Louise Bourgeois. |
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Ihre Serie Cells, Installationen auf Basis der kleinsten lebenden Einheit, einer Zelle, steht hier im Mittelpunkt, den „letzten Aufstieg“ beendete sie 2005, also mit 95. Weitere Arbeiten aus ihrem letzten Lebensjahr beeindrucken und zeigen, es ist fast nie zu spät….
Wir gestehen, den Namen vor dem Besuch im Guggenheim noch nie gehört zu haben- echte Bildungslücke. Hat sich gelohnt. Eine „deutscher“ Saal mit riesigen Formaten von Polke, Kiefer und Richter dominiert im Dachgeschoss, unten der einzige Raum, in dem Fotografieren erlaubt ist: Shadows von Andy Warhol, wohl noch nie in dieser kompletten Fassung ausgestellt. Vor dem Gebäude von Jeff Koons die viel geknipsten Tulips (Tulpen). Ja, das war ein schöner Schlechtwettertag. |
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Bordeaux wieder in Frankreich ist unser letzter Besichtigungsstopp vor der Heimat. Schon mehrfach dran vorbeigefahren. Warum nie angehalten? Keine Ahnung, egal, jetzt reissen die Wolken auf, es hat 21 Grad. Also mal schauen, was könnte man da anschauen? Im WoMo-Führer Französische Atlantikküste Südwesten findet sich ein Stadtrundgang, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten berühren soll.
Und da lacht auch schon direkt an der Hauptstrasse und am Ufer der Garonne ein Parkplatz, in den sogar der Dicke passt. Fahrräder raus, losgeradelt. Auch wenn es nur vier Stunden waren, das hat uns gut gefallen. Die Stadt vibriert, überall nette Gastronomie, viele junge Leute. Schöne Gebäude, alt und neu, Shopping satt. Großstadt pur, obwohl nominell weniger Einwohner als Bielefeld. Es wundert uns nicht, dass Bordeaux jüngst in Frankreich zur beliebtesten Stadt gewählt wurde. Wir passieren riesige Neubauprojekte im alten Hafengelände BASSINS A FLOT die zeigen: Boom gibt es nicht nur in Berlin. Ein noch grösseres Projekt entsteht wohl im Süden als EURATLANTIQUE, mit ua 17.000 Wohnungen. Da müssen wir noch mal hin. |
Danach quer durch Frankreich mit einer netten Anekdote zum Abschluss: Seit Murcia nutzen wir auf Empfehlung eine neue App auf dem Handy, die europaweit Stellplätze für Wohnmobile zeigt, auch offline: Campercontact aus den Niederlanden.
Es wird dunkel, wir schauen auf die App, Christin findet einen nett beschriebenen Platz nahe unserem Weg und gibt die genauen GPS-Daten in unsere Navigationsgeräte ein. Ihr fällt auf: Der Platz ist fast genau bei Null Grad Länge, nur 2 Minuten daneben. Eine halbe Stunde später bittet die höfliche Dame aus dem Gerät auf ganz freier Strecke: Bitte rechts abbiegen!? Kein Weg, freies Gelände? Wir könnten das zwar, schauen aber noch mal nach den eingegebenen Daten. Au backe….2 Minuten Ost wäre es gewesen, wir stehen 2 Minuten West! Eigentlich hätten wir jetzt gut 5 km zum „richtigen“ Platz fahren können. Aber was soll das? Wir schlagen uns nach links über einen Feldweg in die Büsche, finden eine Wiese….viel schöner und morgens für nackiges Aussenduschen geeignet. Bei Sonnenschein und fast 20 Grad: Herz, was begehrst du mehr? Nix….und hinterher noch zum Entsorgen auf den offiziellen Platz. |