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Buen Vivir… ja was ist das denn? Gutes Leben? Einfaches Leben?
„Im kleinen Königreich Bhutan gibt es das »Bruttosozialglück«, in Lateinamerika hat Ecuador Gesellschaftsentwürfe vorgelegt, die einen Weg aufzuzeigen, das „gute Leben“ der Menschen im Einklang MIT der Natur zu fördern.“ -Zitat aus der Besprechung eines Buches „Buen Vivir“- Für uns fing alles an in Kambodscha, an der Grenze nach Thailand. Dort lernen wir 2015 Richard und Barbara kennen, Reiseprofis ganz anderer Art als wir das sind. (Fernsehschaffende, Journalisten, noch voll im Job, nicht so sehr auf Budget getrimmt wie wir oft) Wir entern gemeinsam einen Minibus nach Bangkok. Da wir uns ganz gut verstehen und ähnlichen Alters sind, verabreden wir uns zum Sundowner in einer Rooftop-Bar, ratschen (reden, sabbeln, schnattern) miteinander und tauschen Kontaktdaten aus. Monate später, lockeren Kontakt haben wir gehalten, erzählen uns die beiden von einem Projekt: Wohnen in gemeinschaftlich von einem Verein gekauften Haus auf La Palma. Beide haben lange nach etwas gesucht, wo sie längere Zeit in angenehmer Umgebung leben können, auch im Hinblick auf den absehbaren Ruhestand. Das klingt verlockend: Nutzen statt besitzen, teilen statt haben, keine Ferienwohnung irgendwo, aber doch ein Platz, wo man immer wieder hin kann und möchte. |
Müssen wir uns ansehen, suchen wir eigentlich schon lange….gesagt, gebucht. Wir fliegen ab Düsseldorf mit Iberia und…..verpassen den Flug. Iberia hat den Schalter (das machen die fast jeden Tag so….) sehr früh geschlossen. Laut Infoschalter geht dann gar nichts mehr. Ärgerlich daran ist nur eins: Wir hätten online einchecken können. Nur Handgepäck dabei und trotzdem verdaddelt. Und das uns!!
Wir hatten einen schönen Tag in Düsseldorf, günstiges Hotel gebucht und einen neuen Flug am Folgetag. Alles bezahlbar. Also buen vivir…. |
Der Mietwagen auf der Insel ist klein aber günstig. Eine ganze Woche kostet 87,- € für einen Hyundai i10, schnuckelig und, wie wir später sehen, da passen vier Erwachsene rein. Also los, kurzer Einkaufsstopp- wir haben ja kein Hotel sondern eine FeWo.
Es ist wolkig auf der Ostseite der Insel, da stauen sich auch schon mal die Passatwolken- rauf zur Bergkette, durch den Tunnel zur Westseite und: Wolkenlos. So soll das sein. Die Wegbeschreibung, die uns der Verwalter der Anlage geschickt hat, führt uns prima zum Ziel. Am Hang eines der vielen Vulkane liegt „unsere“ Anlage. Es hat gut 25 ° C, das sind fast 10 Grad weniger als in Düsseldorf. Fein! Uns empfängt eine Miteigentümerin, sie zeigt uns alles Wichtige und wir vereinbaren, später auch noch andere als das gemietete Appartement ansehen zu dürfen. Kurz drauf kommt der Initiator und der Verwalter der Anlage vorbei. Nette Gespräche zum Konzept folgen. Klingt alles gut, motiviert uns, dran zu bleiben. Hoffentlich machen wir auch einen brauchbaren Eindruck, wir lernen nämlich, dass nur noch zwei Anteile zu haben sind, es dafür aber wohl schon vier weitere Bewerber gibt. Die Aufnahmen sollen im November in Wien entschieden werden. Das wird spannend- auch und besonders, weil wir die anderen Mitmachen noch gar nicht kennen. |
Was bietet die Insel? Klima angenehm das ganze Jahr, Sonne auf der einen Seite, ab und zu Regen auf der anderen Seite. Es gibt im Unterschied zu anderen Kanareninseln natürliches Süsswasser, sogar in zwei Leitungssystemen: „richtiges“ Trinkwasser und Bananenwasser, letzteres ungechlort und zur Bewässerung vorgesehen, dafür billig. Schlau, oder? Die Insel wird auch Isla Verde, also die grüne Insel, genannt, soviel Wald (besonders Kiefern, aber auch Lorbeer) gibt es auf keiner anderen kanarischen Insel.
Die Oberfläche des Eilandes ist spektakulär geprägt von Vulkanismus. Eine riesige und sehr nett bewanderbare Caldera - also ein schalenähnlich geformter Überrest eines Vulkanausbruches. Da gehen die Steilhänge vom Meer fast direkt bis auf fast 2500 m Höhe hinauf zum Rand der Schüssel. Das gibt es so ähnlich zB auf Hawai. Klingt gut und sieht auch gut aus. Der jüngste Vulkanausbruch war im Süden der Insel und vergrösserte diese ein wenig- um 29 ha in 1971. Alle 73 Jahre bricht ein Vulkan auf der Insel heftiger aus. Schon aufregend, aber es sind keine zerstörenden Explosionen, eher langsam fliessende Magmaströme. Ganz etwas besonderes sind die Sternwarten, oben beim Roque de los Muchachos, quasi auf dem nördlichen Rand der Calderawände. La Palma soll den schönsten Sternenhimmel Europas bieten…das findet besonders Thomas so spannend, dass er schon Nächte auf dem Berg plant. Mehr zur Insel hier… inzwischen sind wir Mitglied im Verein und werden mit der Familie da mal hinfliegen. |