Wir wollen heute noch Barrington Court ansehen, das hier ganz in der Nähe liegt. Es ist eines der ersten Anwesen des National Trust. Man hat es wegen des Grundstücks erworben, an den Gebäuden hatte man kein Interesse, zumal die Gebäude in einem katastrophalen Zustand waren.
Wie auch immer: Es fand sich ein sehr reicher Herr, der die beiden Gebäude für 100 Jahre gemietet hat und sie in dieser Zeit mit viel Liebe und Geld restauriert hat und mit seiner Familie hier lebte. Als die Gebäude nach den 100 Jahren zurückgegeben wurden, waren sie in einem hervorragenden Zustand. |
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Nach dem Auffüllen unseres Kühlschrank bei unserem „Lieblings-„ Discounter übernachten wir heute auf einer Wiese mit traumhaftem Blick, bevor es am nächsten Tag zu „Coleton Fishacre“ geht.
Als wir ankommen, schließt das Gebäude bereits. Aber nach einem kurzen Rundgang durch den Park (wir haben ja kostenlosen Eintritt) dürfen wir auf einem Ausweichparkplatz mit Blick auf eine Schafherde übernachten. |
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Coleton Fishacre ist mal was anderes. Hier hat sich ein Ehepaar (reich und adlig) Anfang der 1920er seinen Traum erfüllt. Das Grundstück, ein Tal, haben sie beim Segeln entdeckt und dann ihr kleines Paradies dort geschaffen.
Allein der Garten ist eine Wucht und eine Reise wert. Das Mikroklima ist hier sehr mild. Dadurch wachsen im Garten Pflanzen aus der ganzen Welt. Die Führung durch den Garten ist allein den Besuch wert. Der Gärtner zeigt und erklärt viele Pflanzen und Bereiche, die wir selbst so nicht entdeckt hätten. Aber auch das Gebäude ist so, dass man sofort einziehen könnte, sehr geschmackvoll im Stil der 1920-er Jahre eingerichtet. Leider hatte das Ehepaar nicht viel von ihrem Traum. |
Kaum war das Anwesen richtig fertig, starb der einzige Sohn bei einem Verkehrsunfall. Der Tod trennte auch das Ehepaar. Nur der Mann lebte bis zu seinem Tod im Anwesen. Was aus der einzigen Tochter wurde, haben wir nicht mitbekommen.
Für uns geht es weiter…. mit der Fähre rüber nach Dartmouth und dann weiter an der Küste. Am nächsten Tag wollen wir noch einen Garten ansehen - subtropisch, wie es heißt. Aber einen Stellplatz an der Küste zu finden ist unmöglich oder verboten. |
Erst im Landesinneren finden wir einen Parkplatz an einer Schule. Keine Aussicht, aber ruhig. Die Straßen im Ort sind so schmal, dass wir schon überlegen, den Besuch ganz zu canceln. Wir parken an einem Strand und entscheiden, die letzten Meter zu laufen. Eine sehr gute Entscheidung, wie sich später herausstellt, weil die Wege nicht nur schmal sondern auch niedrig werden.
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Auf dem Fußweg zu Overbeck´s fängt es an zu regnen. Na super. Wir stellen uns an einem Café unter, beobachten die Strandfähre bei einer Tasse Cappuccino und nach 20 Minuten ist der Schauer vorbei.
Overbeck´s ist schön und bietet eine tolle Aussicht. Nur wir, wir sind langsam verwöhnt. Und im Vergleich zu dem, was wir in den letzten Tagen gesehen haben, ist Overbeck´s nicht so….. überzeugend (?) Hier wird aber ein Polyphon vorgeführt... made in Leipzig gegen 1900. |
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Wir fahren weiter Richtung Osten gen Lanhydrock und übernachten mal wieder auf einer Wiese. So sind wir am nächsten Morgen bei den ersten Besuchern. Lanhydrock gehört zu den größten und wohl auch ältesten Liegenschaften. Der National Trust hat es ursprünglich auch nur wegen des Grundstücks übernommen, zumal das Gebäude noch bis 1976 bewohnt war.
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Auch hier nehmen wir als erstes an einer Führung durch den Garten teil. Die übernimmt - wie eigentlich immer ein Volunteer, also ein Ehrenamtlicher. Allein im Gebäude von Lanhydrock arbeiten ca. 260 Ehrenamtliche. Unser Führer ist vor sechs Jahren nach Cornwall gezogen und ein echter Garten-Enthusiast. Fast alle Pflanzennamen nennt er und versteht sich schon deshalb prächtig mit Thomas. Seit er hier wohnt, soll es übrigens der bisher kühlste und feuchteste Sommer sein.
Nach dem feinen und informationsreichen Rundgang geht es ins Haus, nach einem Grossbrand 1881 erweitert und umgebaut. Wir bestaunen die super-schicke viktorianische Küche mit vielen Nebenräumen - der Wahnsinn. |
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Nach einem Kaffee und Kuchen gehts weiter. Wir halten an einem Supermarkt in Truro, der sogar kostenloses schnelles WLAN hat. TESCO hat das überall, auf den Parkplätzen der Kette soll man auch kostenlos übernachten dürfen. Aber wir wollen nicht hier und nicht heute.
Den Ort Truro wollen wir uns aber ansehen. Und Gott sei Dank haben die anderen Geschäfte schon zu. Truro hat was. Wir kommen zwar in die Kathedrale nicht mehr rein, dafür kommen wir mit einem Mann bei einer Band-Probe einer methodistischen Kirche zum Thema „Brexit“ ins Gespräch. Er berichtet von Übergriffen auf in England lebende Ausländer nach der Abstimmung. Deshalb kämpft die methodistische Kirche derzeit gegen Rassismus im eigenen Land. |
Als wir am Dicken zurück sind, müssen wir langsam einen Übernachtungsplatz suchen. Was liegt näher, als auf einem Parkplatz des National Trust zu übernachten? Das ist zwar eigentlich nicht zulässig, aber…. Als die nächste Sehenswürdigkeit vom National Trust angeschrieben ist, folgen wir. Sehr ruhige Nacht.
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