Assuan (20.01.2016)
Schon am späten Abend legen wir in Assuan an. Das Schiff liegt auch hier - wie meist - neben anderen Schiffen im Paket, was zur Konsequenz hat, dass man erst durch das andere Schiff durch muss, um überhaupt an Land zu kommen. Unser Liegeplatz ist zudem recht weit vom Zentrum entfernt. Ein Taxi wäre schon ganz praktisch, aber das einzige, das heute morgen vor dem Schiff steht, sieht aus, als hätte es der TÜV vor 15 Jahren schon durchfallen lassen. Aber die langen Strecken in einer Kutsche wollen wir weder den armen Gäulen antun, die hier noch rumstehen, noch uns. Also Augen zu und rein in den antiken Peugeot und los zu unserem ersten Ziel: dem unfertigen Obelisken. Viele Figuren, die in den großen Tempeln wie Luxor stehen, sind aus Granit gefertigt. So wurde der Granit in entsprechend großen Blöcken z.B. hier in Assuan aus dem Fels herausgearbeitet, zum Nil transportiert und auf dem Nil zum jeweiligen Tempel transportiert. |
Die Figuren sind immer aus einem Stück gefertigt, das viele Tonnen schwer ist. Wie die Bearbeitung und der Transport dieser riesigen Stücke vor 2.500 Jahren erfolgt ist, können wir uns nur schwer vorstellen.
Inge ist super tapfer. Der Obelisk liegt im recht weit oben im Steinbruch. Man muss viele Stufen steigen und über Blöcke gehen, bis man oben ist. Ganz schön anstrengend. Es lohnt aber und wir sehen, warum die Bearbeitung des 40 m Kolosses abgebrochen wurde: Er brach in zwei Stücke. |
Der Taxifahrer erwartet uns wieder und chauffiert uns wie besprochen zum Bootsanleger zum nächsten Tempel.
Der Philae Tempel steht nun auf einer Insel im Assuan - See. Dieser Tempel stand schon im Wasser, wurde dann aber abgebaut und auf dieser Insel wieder aufgebaut. Er ist recht gut erhalten. Aber erst mal müssen wir über den Bootspreis verhandeln. Das ist nicht einfach, denn die Bootsführer haben sich untereinander abgesprochen und sind nicht verhandlungsbereit. Den Eintritt musste man zuvor schon bezahlen. „Dann eben nicht“ funktioniert da nicht wirklich. Auch hier liegen unzählige ungenutzte Schiffe herum und die wenigen Touristen…. |
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Nach einigem Hin und Her einigen wir uns auf einen Pauschalpreis von LE 100,—(12,50 €). Der Bootsführer scheint zufrieden. Und jetzt müssen wir nur noch einsteigen in das kleine, wackelige Boot. Und später wieder raus. Inge schlägt sich hervorragend und bald tuckern wir durch das ruhige Stauseewasser.
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Was bei einer Nilkreuzfahrt leider ziemlich untergeht, sind Land und Leute. Man fährt von Tempel zu Tempel und besichtigt, was die alten Ägypter gebaut haben.
Was im heutigen Ägypten so passiert, bleibt dabei völlig unbemerkt. Deshalb wollen wir jetzt auf einen Markt. Dorthin, wo das Leben so spielt. In der Mittagszeit ist dort zwar wenig los, aber das soll ja auch seine Vorteile haben. Touristen finden wir hier noch weniger. Wir kaufen Carcadee, roten Hibiskustee und halten an ein paar Essensständen. Bei einer Bäckerei will Inge mal ins Innere sehen. |
Ein Mitarbeiter nimmt sie gleich liebevoll am Arm und zieht sie in die Backstube. Wir natürlich hinterher. Und jetzt bekommen wir ganz genau gezeigt, wie der Teig gemacht, die Fladen ausgelegt und in den Backautomaten kommen. Die Arbeiter haben großen Spaß an und mit uns. Auch der Chef, der in einer Ecke sitzt.
Jetzt haben wir Hunger. Als Vorspeise teilen wir uns eine Falaffel im Fladenbrot, die Hauptspeise gibts im Schiff.
Genug für Heute. Jetzt ein Schläfchen, später einen Gruß an Claudia, dann Karten spielen und eine nubische Show.
Genug für Heute. Jetzt ein Schläfchen, später einen Gruß an Claudia, dann Karten spielen und eine nubische Show.
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