Um aus dem Golf von Mexiko nach New Orleans zu kommen, muss man 200 km auf dem Mississippi fahren - heute bei Hochwasser. Leider fahren wir bei Nacht…. und sehen nichts. So hoffen wir auf die Rückfahrt nachmittags am nächsten Tag.
1,5 Tage in New Orleans: das ist für Kreuzfahrer doch eine ganze Menge. Und es wird noch besser: die AIDA soll derzeit das einzige Kreuzfahrtschiff hier sein und deshalb auch einen sehr guten Liegeplatz bekommen. Tatsächlich: Direkt an der Ausstiegsstelle fährt die Straßenbahn - neudeutsch das „Streetcar“ los. Der Tagespass kostet US $ 3,—, gültig für 24 Stunden und in wenigen Minuten wären wir am French Market. Wir steigen aber schon an der Dumaine Street aus, sehen uns die ersten Läden im French Quarter an, den Jackson Square und die St. Louis Cathedral. |
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Die Kneipen und Geschäfte sind bis auf wenige Ausnahmen noch geschlossen, jetzt kann man in aller Ruhe die Gebäude bewundern.
Auch in der Bourbon Street ist noch nichts los. Was liegt näher, als jetzt mit der Straßenbahn in den Garden District zu fahren? |
Der Nebel vom Morgen hat sich aufgelöst, die Stadt zeigt sich mit blauem Himmel. Der Garden District ist bekannt für die schönen z.T. alten Villen, die man auch gut aus dem Streetcar bewundern kann. Unterwegs steigen wir aus, etwas wollen wir uns auch bewegen.
Aber die nette Terrasse der Kneipe „O´Henry´s“ lädt uns ein. Jetzt ein Bier in der Sonne… Gesagt - getan, und es wurde uns nicht zu viel versprochen. Und weil es so schön ist, gibt es noch einen Po Boy (ein für New Orleans bekanntes Sandwich) und einen Salat dazu. |
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Dann gehts zu Fuß weiter, an der Universität, schönen Villen und ausgedienten Weihnachtsbäumen vorbei, die am Straßenrand liegen. Wir bewundern die imposanten großen Bäume, deren Äste selbst stark mit Tilandsien und Epiphyten bewachsen sind.
Dann fahren wir mit der Straßenbahn zurück, steigen um und weiter gehts zu den Cemeteries, den Friedhöfen. Durch die Sümpfe, d.h. durch den hohen Grundwasserspiegel können Leichen hier nicht vergraben werden. Sie werden - vorbehandelt - in einer Art Gruft „gelagert“. Über die Jahre sammeln sich so viele Leichen in diesen Gruften. Unsere Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen, wir fahren zum Schiff zurück. Pause und vor allem das Abendessen rufen.
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Abends fahren wir wieder die das French Quarter. Wir wollen Jazz sehen und den besten hört und sieht man anscheinend in der Preservation Hall.
Das Gebäude sieht aus, als wäre es kurz vor dem Zusammenbruch, einen Vorverkauf gibt es nicht. Anstehen ist angesagt. Getränke gibt es innen keine, wir trinken auf der Strasse (!!) Cocktails und Bier bis zum Einlass. In den USA nur hier und in Las Vegas erlaubt. |
Auch innen sieht das Gebäude faszinierend aus. Putzarbeiten und Renovierungen scheinen in den letzten 150 Jahren auf ein Minimum reduziert worden zu sein. Dafür hat der Raum viel Charme.
Dann erleben wir eine Stunde lang feinsten Jazz und ein tolles, begeistertes Publikum gibt das Übrige. Man hat das Gefühl, die Musiker und das Publikum ergänzen und pushen sich gegenseitig. Ein Erlebnis, an das wir sicher noch lange zurück denken werden. |
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Danach noch einmal auf die Bourbon Street. Jetzt ist hier der Teufel los. Jung und alt sind unterwegs, es wird getanzt, man wirft Plastikketten von den Balkonen. Warum? Das ist für uns noch immer ein Geheimnis. Auf der Bourbon Street finden wir leider keinen Jazz. Alles ist voll und ganz in der Hand der jetzigen (Rock-)Musik.
Aber in einem der Seitensträßchen finden wir dann doch noch eine kleine Bar mit gutem Live-Jazz und sogar leckerem Craftbeer.
Erst gegen Mitternacht wandern wir über die Straßenbahnschienen zurück zum Schiff. Kurze Zeit später beginnt es in Strömen zu regnen. Glück gehabt.
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Am nächsten Morgen treffen wir uns - trotz starkem Nebel - früh zum Frühstücken. Das Schiff legt um 12.00 Uhr ab, also los zum French Market. Der ist allerdings eine böse Überraschung.
Hier gibt es alles, was in China an Kitsch derzeit produziert wird - zu Kreuzfahrerpreisen, also extrateuer. |
Am Café du Monde lohnt dann doch noch ein Stopp. Die Warteschlange für einen Tisch ist fast 100 Meter lang. Im Café selbst rennen viele Bedienungen mit den bekannten Krapfen und Kaffee um die Wette.
Wir beobachten das bunte Treiben eine Weile, dann gehen wir langsam direkt am Mississippi in der Sonne zurück in Richtung Schiff. In der Mall des Kreuzfahrthafens finden wir ein weiteres Café du Monde - ohne Warteschlange. Und hier probieren wir sie jetzt: die berühmten heißen und mit viel Puderzucker bestreuten Krapfen. Sündig - sehr sündig! |
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Im Außenbereich der Calypso-Bar wollen wir beim Mittagessen die Fahrt durch den Mississippi genießen. Im Schatten ist es kalt und sehr windig hier. Aus der Ablegezeit von 12.00 Uhr wird 13.00 Uhr. Dafür herrscht beim Drehen des Schiffs und der scheinenden Sonne große Freude.
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Dafür ist die Fahrt durch den Mississippi 200 km bis ins Meer schon wirklich sehenswert - nicht nur, weil der Mississippi derzeit Hochwasser hat. Eine echte Flusskreuzfahrt bis in den Abend...
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