Auf nach Rio de Janeiro... |
November 2018: Die schwere Entscheidung ist gefallen: Schweren Herzens lassen wir den Dicken zurück.
Es geht nicht anders. Das Ersatzteil ist noch nicht da. Bei MinasMaquinas scheint er aber gut aufgehoben... |
Und bei uns muss es auch anders gehen. Es geht, sogar besser als erwartet.
Für 70,— € pro Person fliegen wir die 500 km von Belo Horizonte bis nach Rio, über AirBnB haben wir ein Zimmer im Stadtteil Copacabana gefunden. |
Es sind nur 300 m bis zum berühmten Strand, aber der blitzblaue Himmel am ersten Morgen treibt uns auf den Berg.
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Ein Uber-Fahrer bringt uns für kleines Geld gegen 09.00h morgens zum Startpunkt der kleinen Zahnradbahn zum Gipfel. Da stossen wir auf den einen oder anderen deutsch sprechenden Touristen….
Warum wollen die denn alle ausgerechnet jetzt auch auf den Hügel?Nur wegen der Aussicht? Über zwei Stunden Wartezeit? Geht ja gar nicht, also zu Fuß? Es ist schon recht warm. Das dauert sicher auch 1 1/2 Stunden. |
hoch zum Corcovado... |
Direkt vor der Warteschlange bieten freundliche Werber Busfahrten an, zum gleichen Preis wie die Bahn. Und sofort los! Klingt gut.
Unsere Entscheidung und unser Tip: Wieder Uber. Geht noch schneller und kostet einen winzigen Bruchteil. Ein Glück, dass Christins Handy einen Datentarif hat. Der Fahrer bringt uns bis zur Mittelstation, ab da sind nur noch Busse erlaubt. Kurze Recherche ergibt: Auch hier lange Wartezeit. Eine nette Mitarbeiterin des Parks zeigt uns auf Nachfrage den Einstieg in den Trail, also den schmalen Wanderpfad zum Gipfel und schon geht es in den MATA ATLÂNTICA, also den Regenwald. |
Herrlich im Schatten sind wir fast allein, aber eben nur fast. Kurzes keckerndes Geräusch, schon sitzt ein Büschelaffe auf Christins Rücken. Eine Banane wird ihr stibitzt und wir dürfen ein Foto machen. Schönes Erlebnis und das hätten wir im Bus sicher so nicht gehabt.
Leicht schwitzig erreichen wir die alles überragende Statue des Erlösers, Christo Redentor und freuen uns über den Eintrittspreis von 7,-- €, über einen bekannten Anbieter hätten wir je 58,-- € ausgegeben und die gleiche Aussicht bekommen. Ok, wir haben nochmal zusammen 7,-- € für Uber bezahlt, aber wir haben den Affen erlebt und den Urwald und uns bewegt. Klasse war das. |
an der Copacabana... |
Nach dem Abstieg „heim an die Copacabana“, umziehen und ins Meer. Einfach sehr schön hier in Rio. Und verabredet haben wir uns nebenbei auch, mit Stefan, einem Schweizer, der als digitaler Nomade an den schönen Orten der Welt lebt und arbeitet. Das wird ein langer Abend am Strand, wir sitzen - nach dem durchaus erfrischenden Bad im kühlen Atlantik - bis Mitternacht an einer der beliebten Strandbuden.
Für Ortskundige: Bei Posto 2 gleich nördlich. Es gibt Bier und viel zu erzählen. Und zu gucken gibt es auch: Fast wie im Film oder einer Altherrenphantasie: Es tanzen wirklich hübsche Mädels einfach aus Spaß an der Freude zu der Livemusik einer kleinen Band. Es gibt keine Tanzfläche, dafür reicht auch ein Mäuerchen oder sie stehen schlicht neben einem Stuhl und schwingen die Hüften. Rio eben an der Copacabana. Am nächsten Morgen regnet es, wie erwartet und wir warten mal ab. Mit Internet im Bett und ohne Druck, was wir noch alles sehen müssen, lässt es sich hier aushalten. |
Unser Zimmer liegt nach hinten zum Berg raus. Das bedeutet Ruhe und Aussicht ins Grüne. Tatsächlich, wie angekündigt bei der Beschreibung des Zimmers, sehen wir Tukane, weitere Büschelaffen und viele bunte Vögel. Eine klein geschnipselte Banane lockt letztere bis aufs Fensterbrett.
Irgendwann lässt der Regen nach und wir wollen mal in die Innenstadt, da gibt es ein schönes Theater. Wir lassen uns hinbringen, als der Regen nachlässt und stellen fest: Heute zu, wohl Feiertag. Unsere Strähne geht weiter. Also Spaziergang durch das Viertel. Wo andere Menschen rumlaufen, sollte es was zu sehen geben. So kommen wir zu den Escadaria Selarón in Lapa, von einem Künstler gestaltete Treppen und Wände mit ziemlich vielen bunten Fliesen. Serendipity, wie wir es mögen. Viele Touristen, wir lernen ein nettes Trio aus Belgien, Venezuela und Kolumbien kennen. Die empfehlen den Caipi… tja, so kommt eines zum anderen. In der Umgebung finden sich noch eine ziemlich hässliche Kathedrale und ein Aquädukt, na ja. |
im botanischen Garten... |
Die nächsten Tage in Rio sind richtiger Urlaub, mit Hund, Strand, botanischem Garten (toll, vor allem die Orchideen),
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lecker Essen und vielen Caipirinhas. Rio hat uns gefallen, da müssen wir noch mal hin.
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Weiter nach Buenos Aires: |
Und so planen wir weiter:
Unser finaler Flug nach Europa geht ab Buenos Aires. Unser Auto steht in Belo Horizonte. Unser Ersatzteil hängt inzwischen in Sao Paulo beim Zoll fest. Eine Entscheidung muss getroffen werden. Wir buchen:
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Wenn alles klappt, fahren wir den Rest der geplanten Tour durch Brasilien mit unserem reparierten Auto ab Anfang Januar.
Vorher noch einige Tage in Buenos Aires, rechtzeitig zum G20 Gipfel verlassen wir Argentinien. Ja, auch Buenos Aires sehen wir vorerst zum letzten Mal. Da müssen wir noch einmal zum Anfang der Reise: im „El Viejo“ Mittagessen. Eine Kellnerin begrüsst uns wie schon mehrfach sehr herzlich. Trotz vieler Stammgäste: Sie freut sich wirklich und wir uns auch. Bife Chorizo, ein bisschen Salat. Cola dazu. Lecker. |
Palermo und San Telmo |
Wir wohnen in Palermo, einem trendigen Ortsteil von BA. In der Nähe entdecken wir ein feines Frühstückscafe, viele Bars und Restaurants, ein Italiener im Haus….hier könnten wir es echt länger aushalten.
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Am Sonntag nochmal nach San Telmo auf den Flohmarkt. Dort lernen wir Naty Menstrual kennen, Künstlerin und T-Shirt Designerin. Muss sein!
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Good bye, Buenos Aires... |
Das war eine aufregende Tour, erstmals haben wir unser Auto ungeplant verlassen müssen. Erstmals trat ein nicht behebbarer Schaden auf. Wir haben gelernt, es geht auch alles anders.
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Wir freuen uns auf den Dicken, müssen Neujahr zurück nach Rio fliegen- es gibt Schlimmeres.
Wir melden uns, wie es ausgeht. |