Nagasaki:
Vier Nächte sind wir in Nagasaki. Weil das Doppelzimmer nur drei Nächte frei war, schlafen wir die erste Nacht im 4-er Dorm. Auch o.k.. Das Hostel liegt sehr zentral und ruhig. Und die Reiseführer haben nicht zu viel versprochen. Nagasaki liegt einfach wunderschön am Meer zwischen Hügeln. Unzählige alte Brücken über die Kanäle, schmale "Fußgängerpassagen" laden zum Shoppen ein und wir haben eingekauft: Socken. In Japan gibt es wirklich ausgefallene Varianten. Die schrillsten Farb- und Materialzusammenstellungen... das liegt nahe bei einem Volk, das permanent Schuhe auszieht.
Wir nehmen jetzt bewußt Tempo raus. Bei dieser Reise sind wir - für unsere Verhältnisse - schnell unterwegs. Hier bummeln wir durch die Innenstadt und die Geschäfte... bis an den Hafen, essen dort eine Kleinigkeit und landen bei den Schiffsanlegestellen. Ein Raddampfer macht sich abfahrtbereit. Wir werden nach Tickets gefragt. Als wir andeuten, dass wir keine haben, wird uns erklärt, dass wir für die Hafenrundfahrt auch welche direkt auf dem Schiff kaufen können. Na dann... außer uns sind noch fünf weitere Passagiere an Bord. Und so bekommen wir eine sehr individuelle Hafenrundfahrt, die englischen Erklärungen sind zwar unverständlich, aber was solls. Wir fahren ganz nah an einer der neuen AIDA Prima oder Mia vorbei, die noch "im Rohbau" ist, aber eigentlich schon seit ca. vier Wochen unterwegs sein sollte. Zwischenzeitlich haben wir gelesen, dass sich die Mitsubishi-Werft mit dem Bau der beiden Schiffe massiv verkalkuliert hat und dabei ca. 700 Mio. Euro Verlust macht. AIDA Cruises zahlt für Jedes Schiff 455 Mio. Euro. Wir gehen abends trotzdem lecker essen: Wagyu-Beef gedünstet auf Gemüse... - dass Fleisch so schmecken kann... unbegreiflich! Und nicht mal so teuer, wie erwartet. |
|
Einen weiteren Tag verbummeln wir am Berg über dem Hostel, verschlungene Wege, Friedhöfe, ein Park, eine Statue des berühmten Sakamoto Ryoma, sehr frei formuliert eine Art Bismarck der Japaner, jedenfalls bis heute ein Held vieler. Von der tollen Aussicht über Nagasaki geht es runter, an einer Schule mit quirligen Mädels vorbei, bis letztlich auf den Spuren von Madame Butterfly ins Viertel Maruyama. Da wurden Seeleute in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von käuflichen Damen beglückt. Von dem einstigen Vergnügungsviertel blieb nichts Schönes. Heute ist es hier, wie an vielen Orten im Land, gesichtslos häßlich. Stadtplanung scheint nicht stattzufinden. Häuser werden einfach hinter- vor- und nebeneinander geklatscht, passt nicht? Egal.
Zurück nach einem reichlichen, aber nicht so leckeren, Essen geht es in der blauen Stunde an den Brücken, vor allem an der "Brillenbrücke" von 1634 vorbei. Schön, oder? |
Natürlich waren wir auch am Atombombenmuseum, der gelungenen Gedenkstätte und dem Ground Zero, dem Hypocenter. 3 Tage nach Nagasaki warf ein Bomber die Plutonium-Bombe über der Hafenstadt Nagasaki ab. Schlicht Pech, könnte man sagen.
Die Stadt war nur Ausweichziel, als der Pilot eine Wolkenlücke entdeckte, warfen sie die Bombe ab, 70000 Menschen sofort tot, noch einmal soviele in den Folgejahren.
Die Stadt engagiert sich seit Jahren für Frieden und den Bann aller Nuklearwaffen, auch das wird hier dokumentiert. Viele Staaten haben ihre Unterstützung durch das Stiften von Skulpturen bekundet, auch die DDR.
Die Stadt war nur Ausweichziel, als der Pilot eine Wolkenlücke entdeckte, warfen sie die Bombe ab, 70000 Menschen sofort tot, noch einmal soviele in den Folgejahren.
Die Stadt engagiert sich seit Jahren für Frieden und den Bann aller Nuklearwaffen, auch das wird hier dokumentiert. Viele Staaten haben ihre Unterstützung durch das Stiften von Skulpturen bekundet, auch die DDR.
Noch ein paar der reichlich von uns geknipsten Bilder, Bootstour zur Aida und Eindrücke aus Nagasaki
Hier gehts weiter:
