Am Flughafen der argentinischen Hauptstadt gibt es Taxen, Busse und Busse. Direkt vor dem Ankunftsterminal darf man in einen weißen Bus steigen. Preise ab 700 Pesos pro Person (ca. 44 €). Der geht bis in die Innenstadt zu den Hotels. Es soll aber auch einen öffentlichen Bus geben und Taxi verkneifen wir uns sowieso. Die Bushaltestelle ist ein paar Schritte entfernt, der Bus, den wir suchen, fährt da aber nicht.
Dafür fährt der Bus Nr. 8 ins Zentrum, da kann man mit Bargeld aber gar nicht bezahlen. Ein älterer Mann bietet uns an, sein Ticket für uns mit zu nutzen. 500 Pesos für beide lehnt er als zu viel ab. Thomas geht wechseln, in der Bank warten 15 Leute mit einem Nummernzieh-System. Kennt ihr vom Fleischer? Statt Nummern zuzuteilen, nimmt ein Mann den 500er, verschwindet kurz und kommt mit kleinen Scheinen zurück. Unser älterer Herr bezahlt für uns den Bus und nimmt genau 100 Pesos für beide! Der wunderschöne, alte Bus schaukelt uns durch halb Buenos Aires und hält nahezu exakt vor unserem Hostel. Glück muss man haben. Und: eine piepsende Busfahrkarte brauchen wir auch. |
Das Hostel ist mal ganz anders. Von außen kein Schild, kein Hinweis nur eine Klingel. Die Tür geht auf wir stolpern eine alte, geschwungene Holztreppe hoch und WoW... die Spucke bleibt uns weg.
Oben ein riesiger zweigeschossiger Saal von dem aus die Zimmer abgehen. Der Raum hat nur zwei große Deckenfenster, ein Billiardtisch, und ist einfach cool eingerichtet. Jedes Detail ein Hingucker. Vom Fernseher bis zum Bücherregal. Hier könnte man Filme drehen. Uns sonst alles, was ein Hostel so braucht: Küche mit Kühlschrank für alle, rund um die Uhr Kaffee, Tee und Wasser - kostenlos natürlich. Die Lage: mittendrin. Deshalb auch nicht ganz leise. Jetzt haben wir aber Hunger und bleiben gleich im EG des Hauses hängen. Sieht genauso cool aus, ist voller Einheimischer und es gibt ein günstiges Tagesmenü (€ 7,80). Wir haben keine Ahnung, was wir wirklich bestellen, aber es gibt leckere Kleinigkeiten und FLEISCH!! Christin freut sich über den Salat, die Pommes und den Nachtisch. Wollt ihr mal sehen? |
Beim Bummeln durch die Stadt haben wir das Gefühl, dass der Name des Ortes die Situation bestens beschreibt: Gute Luft. Angenehme Temperaturen und z.T. blühende Bäume (Jacarandas - siehe unten)
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Am zweiten Tag erkunden wir gleich mehrere Parks, weil wir uns verfahren und mit dem Bus in die falsche Richtung aufgebrochen sind. Vom Stadtteil Palermo aus (wo erst abends der Bär tanzt) bummeln wir Richtung Museo de Bellas Artes. Da finden wir eine prima Terrasse für das Feierabendbier.
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Spannende Märkte und Geschäfte entdecken wir am nächsten Tag im Stadtteil San Telmo. O.k., wir kaufen fast nichts - es war aber ganz schön schwer...
Apropos schwer: Die Wege in der Grossstadt sind auch immer etwas länger als auf Google-Maps zu sehen. Die Füsse glühen abends. |
Abends gönnen wir uns Karten für das Teatro Colon, DIE Sehenswürdigkeit Nummer 1 in BA. "Gönnen" ist gut, wir entscheiden, billige Karten zu kaufen, um v.a. das Gebäude anzusehen.
Und: die Akustik und sogar die Sicht ist auch auf den "oberen Rängen" hervorragend. Wir hören ein Konzert, das wir selbst wahrscheinlich nicht ausgesucht hätten (u.a. Coptic Light, Musik wie ein Teppichknüpfmuster....). Minimalistisch und doch mit z.T. über 90 Künstlern auf der Bühne. Dass wir klamotten-technisch etwas improvisieren mussten, fällt dafür auf den billigen Plätzen gar nicht so auf. |
Das "gesparte" Geld geben wir nach dem Konzert gleich wieder aus - für ein hervorragendes Ceviche in einem peruanischen Restaurant. Ceviche ist roher, in Limonensaft marinierter und scharf gewürzter Fisch. Sehr lecker. Mal nicht Fleisch.
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Thomas hat nun die Überfahrt nach Montevideo gebucht und wir wollen mal ohne Gepäck und Zeitdruck testen, ob man wirklich so problemlos zur Abfahrtsstelle am Hafen kommt, wie gedacht.
Theoretisch fährt der Bus Nr. 7 alle vier Minuten fast vor unserem Hostel los und fährt direkt zur Buquebus - Ablegestelle. Aber: auch nach über einer halben Stunde Wartezeit ist noch immer kein Bus mit der Nr. 7 in Sicht, obwohl unzählige Busse mit anderen Nummern vorbeifahren. O.k., es ist Freitag nachmittag und wirklich viel Verkehr in der Stadt, aber gar kein Bus mit der Nr. 7? Irgendwann geben wir auf und laufen zu Fuß. Ohne Gepäck ist es nicht so weit. Der alte Hafen wurde umgebaut und es ist ein neues Viertel mit edlen Wohnungen und feiner, teurer Gastronomie entstanden. Wir laufen einmal drumrum und schlecken vom wohl besten aber ganz sicher vom teuersten Eis der Stadt. Es ist nett hier, aber so richtig überzeugt uns der Puerto nicht. An einem Freitag nachmittag bzw. frühen Abend müssten doch die Kneipen voll sein, oder? Auch viele Wohnungen scheinen (noch?) nicht bewohnt, die Balkone sind leer. |
Wir ziehen weiter in Richtung San Telmo. Hier soll es Live-Musik geben, hat uns ein Handzettel versprochen. Auch in dem kleinen Restaurant ist fast nichts los, obwohl die drei Musiker richtig gut sind und wir bei Bier und lokaler Pizza (es gibt nichts anderes) den Abend gemütlich ausklingen lassen.
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