Der Dicke ist repariert. Der Unterboden hatte sich abgelöst, jetzt ist er wieder neu - ein Glück, dass wir eine Wechselkabine haben, dadurch kam Bimobil an die Unterseite ran, ohne das Auto komplett zu zerlegen.
Wir haben ihn nach zwei Monaten wieder in München abgeholt und sind dann wieder eingezogen. Wir hatten ja fast alles ausräumen müssen… ganz schön viel, was in so ein Wohnmobil rein passt. Aber so diskutieren wir über Vieles und einige Dinge müssen jetzt in Kornwestheim bleiben. |
Es ist ein tolles Gefühl, wieder „zuhause“ zu sein. Und so rollen wir durch Frankreich. Obwohl wir, wie fast immer, erst nachts einen Stellplatz suchen, haben wir bis jetzt nur Glück. Oder ist es Erfahrung?
So finden wir freie, ruhige Stellplätze direkt an einem Kanal (Rhein-Rhone) oder mit wunderschönem Ausblick, am breiten Strand in Narbonne Plage. Dabei begleitet uns feinstes, wenn auch kühles, Sonnenwetter und ja, unsere Laune steigt mit jeder Sonnenstunde. Im Zentralmassiv erwischte uns eine Regen- und Schneefront, aber da machten wir Strecke, saßen also im warmen Auto und genossen die schneebedeckten Hügel als abschreckende Aussicht. |
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Vom Mittelmeer aus sehen wir die weißen Riesen der Pyrenäen, bis über 3500 m steigen sie empor. Bei so toller Aussicht und blauem Himmel…. warum nicht in die Berge fahren? Gesagt, Stühle rein, Dicker gesattelt, es geht rechts ab, Abendspaziergang in dörflicher Umgebung, danach ins Gebirge. Kurz vor dem Bielsa-Tunnel rasten wir mit fantastischem Ausblick auf den Wintersportort St-Lary-Soulan und freuen uns auf den Sonnenaufgang.
Sonne? Regen peitscht, Wind, Wolken, fast keine Sicht. Der Morgen verläuft drastisch anders als die Wettervorhersage ihn ankündigte. Ein Glück, dass unser Dicker schnell aufheizt. Die Fahrt weiter bergan führt uns auf Serpentinen und rasch wird aus Regen Schnee. Es ist ja Mitte Februar und wir sind froh, dass wir Allrad haben. |
Permanent 10 % Steigung und wir haben (Diesel soll in Spanien deutlich günstiger sein) in Frankreich nicht nachgetankt. Schon mal jemand grosse Strecke steil bergauf mit einem ziemlich leeren grossen Tank unterm Auto gefahren? Der Inhalt sammelt sich hinten, die Pumpe kriegt nichts mehr ab, das Auto bleibt- natürlich kurz vor dem Gipfel - stehen.
10 Liter Reserve rein. Ein Glück, dass moderne Dieselmotoren nicht mehr entlüftet werden müssen. Nach etwas orgeln geht es weiter, der Tunnel zwingt zur nächsten Pause: Blockabfertigung. Wir kommen durch, es geht rasch bergab durch spektakuläre Landschaft und jawoll: Die Sonne kommt auch wieder raus- Fön!
Nach einem kräftigen Schluck aus der Säule für den Dicken lautet das nächste Ziel Barbastro. Warum? Wissen wir auch nicht, war aber nett. Über und um uns lauter Storchennester, das Geklapper weckt uns- ist doch nett, oder? |
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Wenn man den Ort googelt, findet sich rasch ein Bild einer sehr modernen, ansehnlichen Weinkellerei: SOMMOS. Können wir da vorbei? Natürlich nicht, es gibt Führungen mit Probe und da wir die einzigen Gäste sind, wird das eine sehr exklusive Veranstaltung mit deutlicher Ausweitung des Verkostungsprogramms.
Die Kellerei wurde direkt vor der Finanzkrise 2007/2008 mit 90 Mio. Euro aus der Pampa gestampft. Der Boden musste grossflächig aufbereitet werden, ob das alles sinnvoll war? Hochmoderne Verarbeitung, alles fast vollautomatisch, haben wir so noch nicht gesehen. Die Beeren werden optisch selektiert- soll ja feiner Wein werden. Pleite war der Laden schon 2009. |
2014 erfolgte ein weiterer Besitzerwechsel, jetzt wird jedenfalls professionell vermarktet- wir drücken die Daumen. Die Weine haben uns vorzüglich geschmeckt. Gekauft haben wir trotzdem nix. Spanien bietet einfach in jeder Preisklasse feine Tröpfchen, da müssen wir nicht auf das gehobene Ambiente abfahren.
Wir jedenfalls machen nach der Weinprobiererei ein weiteres Päuschen bei den Störchen und Kuhreihern. Herrliche Sonne, warm ist es auch- das Leben ist schön. |
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Abends finden wir noch einen wunderbaren Parkplatz in der Universitätsstadt Lleida (Lerida), moderner Ort, wir radeln alle Sehenswürdigkeiten ab, auch das verlassene Kastell (der Tempelritter!!)
Und unser Stellplatz ist auch hier einfach toll. Ruhig, kostenlos und trotzdem zentral. Dann aber weiter nach Tarragona (siehe unten). Auch hier finden wir ein schönes Plätzchen, diesmal nicht ganz so ruhig: direkt zwischen Innenstadt, Meer, Zufahrtsstraße und Bahnlinien - aber trotzdem schlafen wir hier ganz gut. |
Und mit den Rädern erkunden wir auch dieses Städtchen - sehr geschichtsreif, die Römer waren hier so aktiv, dass selbst wir ins Museum gehen, in zwei, genau genommen.
Aber Abend wird's kalt und windig und so unangenehm, dass wir die Tapas nicht vor einer Bar sondern geheizt im Dicken genießen. Und dann ganz spontan - es ist schon dunkel - weiter fahren. Ein Stopp ist noch Pflicht: am Aquädukt. Den Parkplatz finden wir schnell, mit der Taschenlampe laufen wir durch einen Park und suchen das Bauwerk. Und finden es sogar. Ein Photograph ist da und animiert Thomas dazu, die neue Kamera bei Dunkelheit auszuprobieren. |
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Also wieder zurück zum Auto, Stativ und die anderen Objektive geholt und wieder zurück. Jetzt sind wir alleine und das Ergebniss lässt sich doch sehen, oder? Einziger Nachteil des Bildes: Niemand sieht, dass es echt dunkel war! Nur der Mond schien die Wolken an.
Und einige Kilometer weiter finden wir direkt am Meer dann einen recht stürmischen Übernachtungsplatz. Da haben wir das (ganz oben) allererste Foto gefummelt: In Wahrheit standen wir etwas anders…aber das hätte kein schönes Bild gegeben. Aber so sind wir: tricksen, täuschen, mogeln. Nein, wir wollen einfach nette Bilder posten und der blaue Himmel ist nicht ein mal getrickst: Wir haben die große Serie! |
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