Vorbereitung der Verschiffung an der
kolumbianischen Karibikküste (8)
an der Karibikküste Kolumbiens.... |
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Zurück in Kolumbien haben wir jetzt nur noch ein Ziel: ein Plätzchen finden, wo wir in Ruhe die Erlebnisse in Venezuela verarbeiten und uns gleichzeitig auf die Verschiffung nach Panama vorbereiten können. Ja, Waschen wäre auch mal wieder dringend notwendig.
In der Nähe des Backpackerorts Palomino gibt es einen empfohlenen Campingplatz. |
Der Zufall will es, dass wir dort Mike und Bine wieder treffen, die wir in Barichara kennen gelernt haben. Die Beiden wollten am 14.01. verschiffen – und – da wir uns gleich gut verstehen, fragten wir bei Ana nach, ob der Dicke an dem Tag auch mit aufs Schiff kann. Passt, schrieb Ana. Seither haben wir von ihr nichts mehr gehört. Sind wir besorgt? Etwas...
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das Darien Gap zwischen Kolumbien und Panama... |
Auch Natascha und Martin treffen wir wieder, die sich hier auf die Verschiffung nach Europa vorbereiten. Und wir lernen Dunja und Stefan kennen (www.lieblingslaster-om.de), deren Auszeitjahr in Südamerika ebenfalls zu Ende ist.
Gemeinsam genießen wir eine schöne Zeit unter Palmen. Es gibt viel zu erzählen, vor allem abends am Lagerfeuer oder nachmittags bei Kaffee und von Dunja selbst gebackenem Kuchen. Zwischen Kolumbien und Panama gibt es keine Straße. Das Darien Gap wurde in den letzten Jahren bekannt, weil sich allein im Jahr 2023 mehr als eine halbe Million Migranten durch den |
gefährlichen Urwald gekämpft haben. Viele wurden dabei verletzt, ausgeraubt oder kamen nie in Panama an.
Leider gibt es für die eigentlich kurze Strecke auch keine Fährverbindung, so dass für alle Overlander nur die teure Verschiffung übrig bleibt. Die ist allerdings zeitfressend, da Termine oft kurzfristig verschoben werden und chaotisch. Ungefähr 30 Prozent der Autos werden aufgebrochen und mehr oder weniger ausgeräumt. Für eine Verschiffung im Container ist unser Dickie leider zu hoch und zu breit. |
Verschiffungsvorbereitungen |
Der Dicke muss jetzt so vorbereitet werden, dass ein Einbruch möglichst schwer ist. Die wirklich wichtigen und wertvollen Dinge wollen wir mit in den Flieger nehmen.
Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns, unseren “Keller” so voll wie möglich zu stopfen. Um diesen leer zu räumen, müssten Diebe die große Klappe aufmachen. Das fällt mehr auf, als einfach nur eine Türe oder ein Fenster aufzuhebeln. Die Kabine soll - zumindest von außen gesehen - völlig leer aussehen. |
Jetzt wird geräumt und sortiert und gepackt. Dann brauchen wir ja auch erst eine Unterkunft in Cartagena, einen Flug nach Panama, dort wieder Unterkunft, bis wir den Dicken dort wieder aus dem Zoll bekommen. Ach ja, ein Onward Ticket müssen wir auch noch organisieren.
Man muss nämlich, um in den Flieger nach Panama zu steigen, bestätigen, wie und wann man das Land wieder verlässt. Die Möglichkeit, dass man dies mit dem eigenen Auto tut, das mit dem Schiff gerade auf dem Weg nach Panama ist, gilt hier nicht. Also bleibt als beste Möglichkeit nur das Onward-Ticket übrig. |
Verwirrungen... |
Irgendwann bekommen Bine und Mike eine Info, dass das Schiff nicht am 14.01., sondern am 18.01. abfährt. Wir nicht. Bei einer Nachfrage bekommen wir eine so irritierende Antwort von Ana, dass wir danach weder wissen, ob der Dicke nun auch aufs Schiff kommt, geschweige denn, wann...
Das ist der Beginn einer recht chaotischen Verschiffungsaktion, die wir näher nicht weiter beschreiben wollen, die uns aber zu stolzen |
Besitzern vieler neuer grauer Haare macht...
Da der traumhafte Campingplatz immer noch über eine Tagesreise von Cartagena entfernt ist, fahren wir in mehreren Steps immer näher an Cartagena ran. Bis wir irgendwann vor oder besser hinter dem Hilton Hotel stehen. Quasi mitten in der Stadt. Hier werden die restlichen Vorbereitungen getroffen, bis zu DEM Tag, an dem die Autos in den Hafen einrücken müssen. |
Hafen und Geld... |
Wir beide gönnen uns für diese letzte Nacht ein Bett in einem einfachen Hostel. So können wir abends schon die geplanten Umbaumaßnahmen durchführen, ohne danach bei den hohen Temperaturen noch im Auto schlafen zu müssen.
Unser HeKi Dachfenster wird von innen so gesichert, dass es nicht von außen aufgehebelt werden kann. Unsere Trennung zum Fahrerhaus wird auch abends schon eingebaut, denn kurz nach 7.00 Uhr stehen Mike und Bine vor der Türe. Die Männer werden jetzt die Autos in den Hafen fahren. |
Bine und Chris dürfen nicht mit in den Hafen, die Eigentümer müssen sich alleine durch die Formalitäten kämpfen. Und das mit langer Hose, langärmligem Oberteil und festen Schuhen bei Höchsttemperaturen. en
Wir Mädels sitzen auf unserem ganzen Gepäck und richtig viel Bargeld, denn Ana will nur Bares oder verlangt hohe Provision und in Ecuador kommen maximal 20 US Dollar Scheine aus den Geldautomaten. In Kolumbien gibt es keine Bankomaten, die Dollar ausspucken. |
"unser" Appartment in Cartagena... |
Die Spannung ist groß, auch als die Männer wieder zurückkommen und wir in unsere AirBnB Wohnung umziehen. Die ist erst schwierig zu finden, ist aber, als wir endlich in den 5. Stock gestiegen sind, für uns ein Traum. Zwei Schlafzimmer mit zwei Bädern, ein Wohn-/Essbereich mit kleiner Küche.
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Vom Balkon haben wir einen atemberaubenden Ausblick auf die Skyline von Cartagena.
Größter Vorteil: wir können noch ein paar Tage verlängern, die durch die vielen Änderungen notwendig sind. |
Tanzen im Chiva Bus... |
Wir zwei buchen noch eine abendliche Fahrt in einem Chiva-Bus. Die traditionellen kolumbianischen Busse fahren abends mit lauter Musik und tanzenden Menschen durch die Stadt.
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Eine Touri-Veranstaltung, wir haben trotzdem Spaß. Eine Truppe Mädels aus Uruguay feiert Junggesellinnenabschied an Bord.
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Drogen in unserem Dicken? |
Am Tag bevor die Autos auf die großen Schiffe fahren, müssen die Männer wieder in den Hafen. Zur Drogenkontrolle! Dabei wird das gesamte Auto ausgeräumt, dann läuft ein Mann mit einem Drogenhund durch. Wir reden uns im Vorfeld Vieles schön.
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Es kommt aber alles wie befürchtet. Ein Mann öffnet wirklich jeden Schrank und räumt alles raus und nimmt alles auseinander. Innerhalb kurzer Zeit sieht es im Dicken bei über 40 Grad aus wie nach einem Bombenanschlag.
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Abschied... |
Auch unten muss alles raus. Der Hund findet – wie erwartet – nichts. Aber jetzt müssen Mike und Thomas die Autos ganz allein in brütender Hitze wieder einräumen. Zurück sind beide fix und fertig, dürfen dann aber mit den dicken Bündeln voller Bargeld noch einmal los in Anas Büro zum Zahlen. Allein hier in Kolumbien bezahlen wir über 5.000 US $, der Agent in Panama will später auch Bares.
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Jetzt können wir nur noch hoffen, dass wir die Autos in Panama wieder unversehrt aus dem Zoll bekommen. Wir buchen die Onward Tickets – die sind nicht lange gültig, packen wieder unsere Siebensachen und nehmen nun erst einmal Abschied von Südamerika. Über sechs Jahre war der Dicke auf dem Kontinent, wir netto ca. drei Jahre mit ihm unterwegs. Viele Erinnerungen kommen hoch und Chris kämpft mit den Tränen....
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