Tokio:
Tokio - die größte Metropolregion der Welt. 38 Mio. Einwohner leben hier. Eine moderne Großstadt: Die Menschen wohnen in Hochhäusern, es gibt viele Autos, noch mehr Zweiräder und schlechte Luft. So hatten wir uns Tokio vorgestellt. Wie Seoul - nur viel größer.
Das Tokio, das wir kennen gelernt haben, ist anders. Man hat das Gefühl, dass viele Dörfer und Städte im Lauf der Zeit zusammengewachsen sind. Die Menschen wohnen in ihren kleinen Häuschen, die sind - wie überall in Japan - so eng aneinander gebaut, dass man oft nicht mal frische Luft durchs Fenster bekommt, geschweige denn richtiges Tageslicht. Hier und da gibt es auch drei- oder viergeschossige Gebäude und Hochhäuser, aber für eine Riesenstadt eher wenig. Auch Verkehr gibt es nicht viel in Tokio. Zweiräder sieht man fast gar nicht. Faszinierend ist die Metro. Ein riesiges Netz aus Bahnen, auf den ersten Blick schwer zu überblicken. Aber schnell und pünktlich. Kommen, kurz warten, fahren. Eine Bahn fährt nur um das Zentrum. Fußläufig zwei Minuten zu einem Bahnhof an dieser Bahn wohnen wir - perfekt. Hier geht endlich auch das, was in Japan eher schwierig ist: man kann sich treiben lassen. Im Ueno-Park finden wir eine Zusammenfassung unserer bisherigen Reise: Tempel, Schreine, Tore und Gedenkstätten in Miniausgabe (andere mögen das anders empfinden), auf dem Markt in der Nähe gibt es kleine Läden und Marktstände. |
Einige Haltestellen weiter - in Shibuya - wollen wir zur wohl bekanntesten Kreuzung der Welt. Hier kann der Fußgänger bei Grünphasen auch diagonal über die Straße und tut es reichlich. Angeblich sollen pro Ampelphase viele tausend Leute die Straße queren.
Als wir die Kreuzung von einem Café im 1. Stock eines Hauses beobachten, sind es nicht ganz so viele. Es ist ja auch goldene Woche - die Urlaubszeit in Japan. Aber hier treffen sich auch mal Selbstdarsteller und Leute mit ausgefalleneren Klamotten - sonst doch eher selten in Japan. Aber es ist auch ein Treffpunkt der Touristen. Neben uns im Café halten drei Französinnen eine kleine Dose in die Kamera, als sie die Kreuzung fotografieren. Das soll die Asche ihres Vaters sein, so erklären sie auf Nachfrage, Papa wollte die Welt ansehen und jetzt zeigen sie sie ihm... Wir bummeln durchs Viertel und, ja: Wir gönnen uns zur Feier des Tages mal Kobe-Beef. Das gibt es - bei den Preisen verständlich- nur in kleinen Häppchen. Der bei Tripadvisor gelobte Laden bietet aber Menüs zu bezahlbaren Kursen und gefällt uns gleich richtig gut. Lebhafte Stimmung, selber grillen, viele Beilagen, netter Service und wir werden sogar satt. Das Fleisch zu beschreiben ist in einem Bericht schwer. Es zergeht im Mund, schmeckt intensiv, viele meinen, nussig. Das Fett ist ganz besonders und: Je mehr, desto besser und teurer. Wir landen später noch in einer Feinkost - Mall, 100 gr Kobe gerne bis zu 30 €. (Thomas läuft beim Schreiben des Berichtes schon wieder das Wasser im Mund zusammen) Dass Obst hier teuer ist, wissen wir schon. An Preise für einen Apfel von deutlich über einen Euro haben wir uns schon gewöhnt. Aber ein Apfel für um die € 10,--, eine Mango für über € 40,-- oder eine Melone für über € 50,-- (z.T. irgendwie beschriftet...) ? Die Menge der angebotenen Ware bestätigt, dass hier auch gekauft werden muss. Auch in dieser Hinsicht freuen uns schon wieder auf Deutschland. Obst, Gemüse und Salat !! Mmmmhhh. |
Herrliches Wetter... warum nicht mal auf das zweithöchste Bauwerk der Welt. Der Tokyo SkyTree ist ganz in der Nähe. Das Wetter sieht klasse aus, Lemgoer Wetter (!), also blauer Himmel und Sonnenschein.
Oben auf der Aussichtsplattform stellt sich dann heraus, dass es für gute Sicht viel zu warm und damit dunstig ist. Aber nett ist es schon und oben waren wir auch, wahrscheinlich wäre der Tokio Tower bei Nacht besser gewesen, aber hätte, hätte Fahradkette. Wir treiben ins Hotel, gönnen uns mal Sushi und Sake daheim und hatten insgesamt nette Tage in Tokio. Wir haben auch gemerkt, dass die vielen Städte, Tempel, Sehenswürdigkeiten uns abstumpfen. Nach fast acht Wochen Sightseeing ist unsere Festplatte Gehirn doch etwas arg vollgeschrieben. Eine Reorganisation und Teillöschung wäre jetzt angebracht. Oder eine Woche Urlaub am Strand. |
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