Es wird Zeit, Abschied von Buenos Aires zu nehmen. Der Dicke soll ja in Montevideo, also in Uruguay, ankommen und wir wollen rechtzeitig da sein. Die Überfahrt ist mehr als entspannt: Tickets übers Internet bei Buquebus gebucht, die billigsten und damit langsamsten - natürlich! Bei Buquebus läuft alles wie am Flughafen ab: Tickets gecheckt, Gepäck abgegeben, Paßkontrolle an der Grenze - (erst aus Argentinien raus, im nächsten Schalter nach Uruguay rein) dann rauf aufs Schiff. Abgelegt wird pünktlich, die Überfahrt ruhig, aber sie dauert bis auf die andere Flußseite nach Colonia doch über drei Stunden. Gerade lange genug, damit wir uns einen kleinen aber feinen Sonnenbrand einfangen.
Dann raus, Gepäck abgeholt und direkt in den bereit stehenden Luxusbus. Der ist dann zwar bis auf den letzten Platz belegt, aber man hat so viel Platz, dass nach wenigen Minuten Fahrt alle schlafen. An den kurzen wachen Momenten merken wir, dass die Aussicht jedes Schlafen rechtfertigt. Zwei weitere Stunden später sind wir in Montevideo. Hier brauchen wir einige Zeit, bis wir im richtigen Bus zum Zentrum sitzen, aber das gehört zu der Art unserer Reiserei. Das Hotel Uruguay, in das wir dann "einziehen", ist einfach, aber sauber. Wir haben ein ziemlich lautes Zimmer zur Straße, das ist auch der Grund, warum wir nach zwei Nächten innerhalb des Hotels umziehen. Jetzt müssen wir zwar eine schmale Leiter hochklettern, dafür haben wir ein Fenster zum Patio. Und der ist richtig nett!
Abends gehen wir -zur Feier des Tages - lecker essen. Es ist nicht ganz einfach, überhaupt ein Resto zu finden, das am Montag Abend geöffnet ist. Aber als wir eines haben, wird's richtig fein - allerdings auch etwas teurer als in Argentinien. Am nächsten Tag verstehen wir dann, warum Uruguay auch die Schweiz Südamerikas genannt wird: Alles ist teuer. Ob im Supermarkt oder Restaurant, fast alles ist deutlich teurer als in Deutschland- ausser Steaks ;-) |
Wir machen uns auf den Weg zu Grimaldi, der Reederei, die den Dicken transportiert. Hier sollen wir die "Bill of Lading" bekommen, das ist das zentrale Papier, um das Eigentum am Auto nachzuweisen und es vom Schiff / aus dem Hafen zu bekommen. Aber dort wissen sie von nichts, müssen erst eine email nach Deutschland schicken, ob sie uns das Papier überhaupt aushändigen dürfen. Unser deutliches Stirnrunzeln beantwortet die Dame am Empfang wiederholt mit den Worten: Don`t worry!! (Sorgt euch nicht).
Die Agentur Seabridge hatte uns vorher Angst gemacht: Wenn dieser Zettel verloren gehe, könne er nicht nochmals ausgedruckt werden und wir kämen nicht an das Auto. Wir befürchten schon das Schlimmste, aber nach der Mittagspause bekommen wir den Zettel ausgehändigt - übrigens ohne Prüfung, ob Thomas wirklich Thomas ist. Er muss sich nicht einmal ausweisen. Die Frau von Grimaldi erklärt uns die weiteren Wege. Wenn das Schiff am Samstag kommt, müssen wir am Montag erst mal zu Grimaldi, dort nochmals Kohle abdrücken, bekommen dann die Bestätigung, dass bezahlt ist und eine Nummer. Mit der müssen wir dann zum Zoll und nach einem halben Tag hätten wir dann das Auto. Wir sind neugierig und marschieren gleich mal dorthin. Beim Zoll ist nichts los und - machmal haben wir Glück - wir finden einen jungen, gut englisch sprechenden Mann, der uns erklärt, wie es weiter geht, aber auch, welche Dokumente wir am Montag dann vorlegen müssen. Das ist mehr als hilfreich, denn wir brauchen Kopien von Pass, Führerschein, Fahrzeugschein, Versicherung, etc. Und: eine Bestätigung der Immigrationsbehörde, dass Thomas auch wirklich gerade erst eingereist ist. Das hatte uns bisher noch keiner gesagt. Also machen wir uns tags darauf auf den Weg zu dieser Behörde.... Obwohl hier keiner auch nur ein Wort englisch spricht, stehen wir nach gut einer halben Stunde - stolz und mit dem gewünschten Papier - wieder vor der Tür. Jetzt müssen wir nur noch ein Formular ausfüllen - o.k. vorher sollten wir es noch übersetzen, dann alles kopieren und dann... hoffen wir mal! Stolz machen wir uns wieder auf den Weg zur Markthalle am Hafen. Hier gibt es v.a. Fleisch. Natürlich auch Wurst. Ja, wenns sein muss auch etwas Fisch und für die Touristen auch Salat. Die Fotos sind lange nach Mittagszeit entstanden. Gegessen haben wir sehr gut. |
Wir bummeln noch etwas durch die Stadt und trinken einen Kaffee. Übrigens gefällt uns die Luft, das Wetter, das Klima hier noch etwas besser als in Buenos Aires (was ja "gute Lüfte" bedeutet). Es kühlt abends rasch ab was für guten Schlaf sorgt. Die Sonne brutzelt auch hier von ganz oben, Schatten gibt es mittags keinen.
Hier ein paar Eindrücke von der Hauptstrasse "Peatonal Sarandi", einer netten Fussgängerzone: |
Christina, Jan-Urs und ihre sieben Monate alte Tochter haben wir schon in Buenos Aires kennengelernt. Die beiden nutzen ihre Elternzeit zu dieser Reise durch Argentinien, Chile und Uruguay. Unterwegs mit dem Linienbus, einem Kindertragegurt und Rucksäcken. Ob das geht? Und wie…. Die kleine Merle steht meist der Mittelpunkt und genießt das sichtlich. Alle Leute hier lieben kleine Kinder. Und bei „que linda“ (auf deutsch: wie süß) strahlt die Kleine wie auf Knopfdruck.
Wir treffen uns im Hotel in Montevideo wieder, verbringen viel Zeit in dem Patio, quatschen dort oder gehen auch mal zusammen weg, meist zum Essen.
Wir treffen uns im Hotel in Montevideo wieder, verbringen viel Zeit in dem Patio, quatschen dort oder gehen auch mal zusammen weg, meist zum Essen.
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