Runter am Atlantik und rauf am Pazifik? Die allermeisten Touren durch Südamerika folgen diesem Verlauf. Da liegt die Halbinsel Valdés auf dem Weg nach Süden, Pinguine, später Feuerland und Ushuaia. Auf dem Rückweg nach Norden dann durch die Anden und viele Nationalparks mit spektakulären Bergen und Gletschern auf dem Weg.
Wir machen das mal anders und queren Argentinien gleich zu Beginn Richtung Anden. Die lange Fahrt durch die Pampa bedauern wir nicht, als wir kurz vor Heiligabend Junin de los Andes erreichen. Die Landschaft wird sehr abwechslungsreich, Flüsse, Seen, Berge… nicht mehr nur Sonne und blauer Himmel. So gefällt uns das und wir suchen einen schönen Platz für ein Bild, das wir zu Weihnachten verschicken können. |
Die App „IOverlander“, wohl Standard bei allen Reisenden in Südamerika, schlägt einen Übernachtungsplatz am Südufer eines Sees vor- mit Blick auf den Vulkan Lanin. Alle diese Plätze in der App sind von anderen Reisenden erkundet oder entdeckt worden, fast immer ist auch angegeben, ob grosse Fahrzeuge hin können. Wir also ziemlich früh los, der Weg wird eng, sandig und steil. Der Dicke fühlt sich wohl und wir kommen an einen wunderbaren Aussichtspunkt- bei allerdings frischen 5 Grad Aussentemperatur.
Nach den ersten Fotos und einem feinen Frühstück mit Aussicht bessert sich das Wetter noch etwas und eine zweite Reihe Bilder entsteht bei gut 10 Grad.
Nach den ersten Fotos und einem feinen Frühstück mit Aussicht bessert sich das Wetter noch etwas und eine zweite Reihe Bilder entsteht bei gut 10 Grad.
Wir sind recht zufrieden und kehren zurück zu einer Tankstelle mit WiFi, also Internetzugang (erneut über IOverlander gefunden).
Hier verbringen wir dann auch den Heiligen Abend, ganz unspektakulär und unromantisch… auf einem langweiligen Parkplatz hinter einer Tankstelle. Dafür mit Internet, um mit den Lieben zuhause in Kontakt zu sein. Unser Heilig-Abend-Menü? Wir essen, was wir fast jeden Tag im Dicken gegessen haben: kurz gebratenes Fleisch, meistens Lendchen und einen großen frischen Salat dazu.
Mehr durch Zufall kommen wir dann auf die „Sieben-Seen-Tour“… und übernachten dann am Lago Steffen, weit weg von der Hauptstraße. Ganz allein stehen wir auf einem Parkplatz mit grandiosem Blick über die Seen. Ruhig ist es hier, sehr ruhig. Kein Vogel, kein Wind, nichts.
Hier verbringen wir dann auch den Heiligen Abend, ganz unspektakulär und unromantisch… auf einem langweiligen Parkplatz hinter einer Tankstelle. Dafür mit Internet, um mit den Lieben zuhause in Kontakt zu sein. Unser Heilig-Abend-Menü? Wir essen, was wir fast jeden Tag im Dicken gegessen haben: kurz gebratenes Fleisch, meistens Lendchen und einen großen frischen Salat dazu.
Mehr durch Zufall kommen wir dann auf die „Sieben-Seen-Tour“… und übernachten dann am Lago Steffen, weit weg von der Hauptstraße. Ganz allein stehen wir auf einem Parkplatz mit grandiosem Blick über die Seen. Ruhig ist es hier, sehr ruhig. Kein Vogel, kein Wind, nichts.
Über Bariloche, das wir rechts liegen lassen, fahren wir mit tollen Aussichten Richtung El Bolsón, einem Ort fest in Hippy-Hand weiter südlich. Inzwischen auf der berühmten Ruta 40 unterwegs entdecken wir Teile einer sehr grosszügigen Estanzia eines augenscheinlich weder verarmten noch einflusslosen Menschen: Eigener Fussballplatz, eine Autorennstrecke, Hubschrauberlandeplatz….nette Zutaten zu einigen hundert Hektar Land und einem Landhaus der Oberklasse. Irgendwie verblüffend im Naturschutzgebiet, aber so ist die Welt.
In Bolsón erleben wir eine Demonstration eines bunten Volkes, überwiegend wohl Anwohner. Von einem Teilnehmer erfahren wir: ein ultrareicher Engländer hat sich für sehr kleines Geld (30.000 US$) eine Riesenfarm (deutlich über 1000 ha) gekauft. Auf der will er jetzt unter anderem Rinder züchten und dafür viel Wasser verbrauchen, das gefällt seinen Nachbarn gar nicht, die sässen dann auf dem Trockenen. |
Wir fahren weiter zum Lago Puelo auf der Suche nach einem Stellplatz direkt am Fluss. Aber irgendwie finden wir am späten Abend den richtigen Weg nicht und übernachten deshalb eher unspektakulär. Am nächsten Tag laufen wir am Fluss entlang bis zu See. Ganz schön weit und ganz schön heiß und staubig. Der Weg ist nicht überall schön, oft müssen wir mitten durch die Siedlung, die sich am See bildet. Entlang der selbstgebauten Häuser der Hippies und der uralten WoMo Schätzchen…
Die nächste Nacht verbringen wir dann doch am Fluss. Hier lernen wir auch Anke und Wolfgang kennen, die seit drei Jahren in ihrem LKW in Südamerika leben und für das Lippemagazin schreiben. (www.ankeundwolfgang.wordpress.com)
Das Wetter ist so herrlich, dass wir als nächstes Ziel den Park National Los Alerces ansteuern. Endlich mal wieder Piste fahren. Aber der Weg lohnt. Der Park ist wunderschön, aber natürlich deutlich größer, als wir uns das vorgestellt hatten. (wie ja irgendwie alles hier) Die meisten Campingplätze sind bewirtschaftet, also nichts für uns. Aber dazwischen findet man auch kostenlose. Wir stehen auf einer Halbinsel mit Blick aufs Wasser. Einfach traumhaft. |
Wir haben das Gefühl, dass in Patagonien viele Begriffe eine neue Bedeutung bekommen: gelb, blau, grün, Himmel, Entfernung, Staub und rabenschwarze Füße… um nur ein paar zu nennen.
Eigentlich freuen wir uns auf einen entspannten Tag, hier im Nationalpark. Aber als am Morgen plötzlich Wasser im Dicken steht, ist die Freude dahin. Das Wasser, so stellt Thomas bald fest, kommt von der Klospülung, die manchmal nicht 100%ig schließt. Thomas klemmt die Zuleitung zur Toilettenspülung ab. Eine Klemme haben wir nicht, also muss improvisiert werden. Was liegt näher, als den Korken einer Weinflasche so zu schnitzen, dass er passt. Darüber noch das Sicherheitsklebeband von Markus und Uschi. Künftig spülen wir mit einem Wasserbecher, so kann nichts mehr undicht werden.
Eigentlich freuen wir uns auf einen entspannten Tag, hier im Nationalpark. Aber als am Morgen plötzlich Wasser im Dicken steht, ist die Freude dahin. Das Wasser, so stellt Thomas bald fest, kommt von der Klospülung, die manchmal nicht 100%ig schließt. Thomas klemmt die Zuleitung zur Toilettenspülung ab. Eine Klemme haben wir nicht, also muss improvisiert werden. Was liegt näher, als den Korken einer Weinflasche so zu schnitzen, dass er passt. Darüber noch das Sicherheitsklebeband von Markus und Uschi. Künftig spülen wir mit einem Wasserbecher, so kann nichts mehr undicht werden.
Jetzt muss nur noch der Dicke fast komplett leer geräumt und getrocknet werden. Da ist dieser klare, trockene Tag optimal dafür.
Dazwischen ist auch Zeit, ein holländisches Paar (Tuen und Tine) kennen zu lernen. Die beiden sind in ihrem Hymer seit fünf Monaten unterwegs und werden Mitte Januar zurück in die Heimat fliegen.
Ein junges argentinisch-/spanisches Pärchen ist ganz fasziniert vom Dicken. Die beiden Mikrobiologen sind selbst in einem ganz kleinen umgebauten Auto unterwegs. Sie weihen uns in die Kunst und Zeremonie des Mate-Trinkens ein. Das war dringend notwendig, denn einen Matebecher, eine Bombilla (spricht: „Bombiischa“ und ist das Saugrohr)und Mate fahren wir seit einiger Zeit durch die Gegend.
Dazwischen ist auch Zeit, ein holländisches Paar (Tuen und Tine) kennen zu lernen. Die beiden sind in ihrem Hymer seit fünf Monaten unterwegs und werden Mitte Januar zurück in die Heimat fliegen.
Ein junges argentinisch-/spanisches Pärchen ist ganz fasziniert vom Dicken. Die beiden Mikrobiologen sind selbst in einem ganz kleinen umgebauten Auto unterwegs. Sie weihen uns in die Kunst und Zeremonie des Mate-Trinkens ein. Das war dringend notwendig, denn einen Matebecher, eine Bombilla (spricht: „Bombiischa“ und ist das Saugrohr)und Mate fahren wir seit einiger Zeit durch die Gegend.
Am nächsten Tag und einige Stellplätze weiter treffen wir Anke und Wolfgang wieder. Zusammen verbringen wir eine wunderschöne Zeit am Lagerfeuer. Und dank der mentalen Unterstützung von Wolfgang funktionieren auch die Klimaanlage und unser Gasherd nun wieder einwandfrei.
Unser Weg führt weiter nach Futaleufu in Chile. Piste, wer hätte etwas anderes erwartet. Was noch schlimmer ist: schreckliche Piste. Der Dicke schlägt sich super, nur wir leiden. Alles klappert, egal, ob wir langsam oder schnell fahren. Kurz vor der Grenze noch ein letzter Stop an einem Fluss: unser Obst und Gemüse muss weg. Das darf man nicht nach Chile einführen. Also gibt es nach einem alten Rezept von Tante Lutscher: die berühmte Rum-Weg Pfanne. (alles was rumliegt kommt weg) In diesem Fall: Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Knoblauch, Speck, Stangensellerie und Käse. Zum Nachtisch: Apfel und Mango. Das war denn auch unser Silvester Essen. Die letzte Banane teilen wir bei den Grenzformalitäten.
Aber trotz genauester Inspektion des Dicken, bei der die drei Grenzer wirklich alle Schränke öffnen, finden sie unsere restliche Butter, den Käse, drei Pampelmusen und die Limetten nicht. Die angebrochene Milch steht eh gut sichtbar im Kühlschrank.
Wahrscheinlich sind wir die Letzten, die 2016 noch über die Grenze fahren. Sie soll um 21.00 Uhr schließen. Dann sind wir schon im Supermarkt in Futaleufu, den wir aber ohne Einkauf wieder verlassen. Wir müssen ja nicht alles zu jedem Preis kaufen.
Die Nacht verbringen wir neben der Touristeninformation, wegen des freien WLANs. Der Ort scheint ausgestorben. Aber pünktlich 20 Min. nach Mitternacht (warum auch immer?) gibt es ein kleines Feuerwerk, danach scheinen alle Einwohner unterwegs zu sein. Warum? Interessiert uns nicht mehr. Wir liegen schon lange im Bett. Erst am nächsten Morgen stellen wir fest, dass wir auch vor der Polizeistation geschlafen haben.
Aber trotz genauester Inspektion des Dicken, bei der die drei Grenzer wirklich alle Schränke öffnen, finden sie unsere restliche Butter, den Käse, drei Pampelmusen und die Limetten nicht. Die angebrochene Milch steht eh gut sichtbar im Kühlschrank.
Wahrscheinlich sind wir die Letzten, die 2016 noch über die Grenze fahren. Sie soll um 21.00 Uhr schließen. Dann sind wir schon im Supermarkt in Futaleufu, den wir aber ohne Einkauf wieder verlassen. Wir müssen ja nicht alles zu jedem Preis kaufen.
Die Nacht verbringen wir neben der Touristeninformation, wegen des freien WLANs. Der Ort scheint ausgestorben. Aber pünktlich 20 Min. nach Mitternacht (warum auch immer?) gibt es ein kleines Feuerwerk, danach scheinen alle Einwohner unterwegs zu sein. Warum? Interessiert uns nicht mehr. Wir liegen schon lange im Bett. Erst am nächsten Morgen stellen wir fest, dass wir auch vor der Polizeistation geschlafen haben.
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