Auch am 1. Januar scheint Futaleufu (Grenzort Chile) wie ausgestorben, wir wollen weiter zur berühmten Carretera Austral, gebaut im Auftrag des Diktators Pinochet vor vielen Jahrzehnten. Der Straßenbelag in Chile ist ab Futaleufu kein bisschen besser als in Argentinien. Piste. Ripio. Wellblech. Schlaglöcher. Nennt es, wie ihr wollt. Obwohl das Wetter nicht so toll ist, ist die Landschaft atemberaubend. Glasklare Flüsse und Seen. Wälder, die an Urwälder erinnern. Alles grün, kein Durchgucken, geschweige denn durch gehen. (click drauf!)
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Man spürt und sieht, dass es hier mehr regnet als anderswo. Hier wächst der Riesen-Rhabarber, Riesenfarne, Fuchsienwälder und vieles mehr. Es wächst aufeinander, durcheinander, ja es wuchert, könnte man sagen. Und dazwischen Flüsse und Seen in allen erdenklichen Farben von hellgrün bis schwarz. Dazu unzählige Wasserfälle.
Die Carretera Austral selbst ist deutlich angenehmer zu fahren, als erwartet und befürchtet. Einige Teile sind asphaltiert, man hat das Gefühl, man fliegt nur so über die Bahn. Andere Teile sind noch Schotter, aber im Vergleich zu vielen anderen Straßen, ist es hier einfach zu fahren. Keine Schlaglöcher, keine Spurrillen. Wenig Fahrzeuge. Ob es an Neujahr liegt? Oder wird sich das alles doch noch ändern?
Die Carretera Austral selbst ist deutlich angenehmer zu fahren, als erwartet und befürchtet. Einige Teile sind asphaltiert, man hat das Gefühl, man fliegt nur so über die Bahn. Andere Teile sind noch Schotter, aber im Vergleich zu vielen anderen Straßen, ist es hier einfach zu fahren. Keine Schlaglöcher, keine Spurrillen. Wenig Fahrzeuge. Ob es an Neujahr liegt? Oder wird sich das alles doch noch ändern?
Tanken ist auf der Carretera Austral deutlich teurer, als gedacht. Aber nun ja, wir sind auf einer legendären Strasse und oft ist die nächste Tankstelle weit. An einem perfekten Wild Camping Spot machen wir eine Pause am Fluss, Rafting Paradies, für die Übernachtung ist es zu früh- aber als Nachtisch gibt es die letzten beiden Mozartkugeln- danke nach Salzburg an Christin und Veronika.
Als wir in Puyuhuapi ankommen, regnet es in Strömen. Die kleine Tankstelle am Ortseingang ist wegen einer Baustelle sehr schwer zu erreichen. Dafür entschädigt sie mit verhältnismäßig billigem Diesel. Also noch mal 40 Liter rein… |
Das kostenfreie WLAN in der Ortsmitte Puyuhuapis funktioniert nicht. Das ist besonders heftig, weil Chris das Land Chile auf unserem einzigen Navi versehentlich gelöscht hat und wir nun - ganz wie früher - mit der Landkarte navigieren. Egal. Wir sind müde und am See bzw. am Fjord finden wir ein Plätzchen für die Nacht. Es scheint nur ein einziges mal zu regnen in dieser Nacht- immer. Erst als wir am nächsten Tag, der an einen grausig grauen Novembertag in Deutschland erinnert, aus Verzweiflung nach dem Frühstück unseren Neujahrssekt öffnen, hört es für wenige Minuten zu regnen auf.
Und später am Tag lässt uns das Gefühl nicht los, dass es in diesem Ort nur zwei Arten von Wetter gibt: viel Regen und wenig Regen. Wir lesen: 6.000 l/qm im Jahr!
Gegen Mittag entscheiden wir uns zum Besuch der Therme. Aber irgendwie fahren wir am Schild vorbei und landen am Eingang zum Nationalpark Queulat. Na gut, dann gucken wir uns den Ventisquero Gletscher halt gleich jetzt an. Zwei Japaner wechseln uns das Eintrittsgeld in den Park und schon sind wir drin. Weil es schon recht spät ist, dürfen wir den langen Weg zum Gletscher nicht mehr gehen. Zu gefährlich, sagt der Wärter. Außerdem will er in einer Stunde den Park schließen. Nun gut, bei strömendem Regen muss man den 2,5 Stunden Marsch wohl eh nicht antreten. Wir gehen zum See. Von hier aus könnte man den berühmten hängenden Gletscher sehen, wenn, ja wenn nicht der ganze Berg in einer dichten Nebelwand stecken würde. Aber wir haben ja Zeit. Und tatsächlich klar es mit der Zeit so auf, dass sich der Gletscher zeigt. Leider erst, als alle anderen Touris, auch die Japaner schon wieder auf dem Rückweg sind. Kurzzeitig sieht man sogar die Sonne… |
Am Auto zurück, stellt Thomas fest, dass es in den Toilettenhäuschen sogar warme Duschen gibt. Und dann tauchen in uns die alten VW Bulli Fahrer wieder auf. Warme Duschen, kostenlos? Nichts wie rein. Es ist ja nicht so, dass der Dicke nicht eine wunderschöne, große Dusche an Bord hätte und dazu ausreichend Gas, um das Wasser auf Wunschtemperatur zu erwärmen. Auch Wasser gibt es bei Tankstellen üblicherweise kostenlos. Aber hier eine kostenlose warme Dusche? Jetzt? Da können wir beide nicht nein sagen.
Der Wärter scheucht uns später aus dem Park. Um über Nacht bleiben zu können, hätten wir auf einen Campingplatz gemusst. So übernachten wir halt einige Meter vor dem Eingang zum Park. In der Nacht regnet es - wer hätte auch anderes erwartet.
Der Wärter scheucht uns später aus dem Park. Um über Nacht bleiben zu können, hätten wir auf einen Campingplatz gemusst. So übernachten wir halt einige Meter vor dem Eingang zum Park. In der Nacht regnet es - wer hätte auch anderes erwartet.
Bei der Fahrt nach Coyhaique (sprich Koiaike) zeigt sich die Carretera Austral von ihrer bisher mit Abstand schönsten Seite. Zum Teil ist die Qualität der Straße miserabel (Schlagloch an Schlagloch und einer Geschwindigkeit von max. 20 km/h), zum Teil perfekt ausgebaut. Landschaftsmäßig bietet dieser Abschnitt wirkliche Superlative. Leider regnet es auch heute und die verschneiten Bergspitzen sind mit Nebel verhangen. Aber was wir sehen ist atemberaubend.
Grün in allen Schattierungen, dazwischen leuchtend gelb blühender Ginster, Lupinen in lila und rosa, riesige Wälder mit Wasserfällen in allen Ecken, sprudelnde Flüsse und Felsformationen wie wir sie noch nicht gesehen haben. Wir haben nur selten versucht, bei dem Wetter diese Landschaften zu fotografieren. Kurz vor Coyhaique sehen wir auch riesige, abgeholzte Flächen. Diese wurden wohl vor langer Zeit abgeholzt um die Fläche für die Viehhaltung nutzbar zu machen. Das Holz ließ man liegen. Heute werden große Fläche wieder aufgeforstet. Das sieht beides nicht schön aus. In Coyhaique müssen wir erst mal ins Internet, dann einen Supermarkt plündern, tanken, Geld ziehen, dringend was essen und dann ins Bett. Dazu fahren wir raus zu einem Stellplatz, der bei IOverlander empfohlen wird. Wir staunen nicht schlecht, als dort schon zwei Fahrzeuge stehen. Eines davon kennen wir schon: Anke und Wolfgang sind auch hier… |
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