Campo del Cielo, 13.05.2018: |
Dass uns die Stadt Salta, „la Linda“ (die Schöne), nicht so begeistert hat, wie eigentlich gedacht, mag daran liegen, dass unsere Kopf-Festplatten von den vielen Eindrücken in den letzten Tagen und Wochen einfach übervoll sind.
Also los, wir wollen den Zeitplan auch nicht zu knapp werden lassen. Der Rückflug ist fest gebucht und vorher wollen wir noch zum... |
Campo del Cielo 13.05.2018:
Christin hat einen Hinweis auf diese Stätte in der Region Chaco gefunden, im weiten Umfeld gibt es sonst nicht viel zu sehen, Rinder auf riesigen Weiden halt, buschige Wälder aber auch Baumwollfelder. Auf dem Campo hat es aber vor gut 4.000 Jahren eine ganze Salve von Meteoren runtergehauen. |
Ein fetter Brocken von etwas über vier Meter Durchmesser und über 100 Tonnen Gewicht war beim Erdanflug explodiert und auf über 5.000 Quadratkilometern schlugen Einzelteile - überwiegend aus Eisen - in die Erde ein, in flachem Winkel von knapp 10 Grad.
Die dadurch entstandenen Tümpel hatten schon die Ureinwohner |
entdeckt, auch das eine oder andere Stück Eisen.
Richtig los ging es mit den Spaniern und kurz nach der Mondlandung 1969 wurde dann von einem internationalen Team der zweitgrösste Meteor entdeckt, 1980 ausgegraben und später „El Chaco“ genannt. Gewichtsangaben von 28 bis 35 Tonnen fast reinem Eisen. Ein echter Trum. |
Rücksprache mit einem Meteoriten-sammler (A. S. aus S.) ergibt: Sicher interessantes Feld, aber die Fundstücke, sogenanntes Chaco-Eisen, rosten im deutschen Klima schnell, seien deshalb nicht so begehrt und auch nicht Teil seiner Sammlung.
Allerdings habe er einen Sammler-Bekannten, der den Koloss namens „El Chaco“ mal ausser Landes bringen wollte und dabei verhaftet wurde. Der weltgrösste Meteor liegt übrigens in Südafrika (60 Tonnen) und wird da |
bewacht. Um so überraschter sind wir, als wir gänzlich ohne Aufseher nicht nur nah an „El Chaco“ und seine Kollegen herankommen.
Wir können auch dran rumspielen und schon bald hat Thomas ein erstes Stück der rostigen Schale in der Hand. Auch hier im Chaco rosten nämlich die unter freiem Himmel ausgestellten Himmelsboten aus dem Asteroiden-gürtel zwischen Mars und Jupiter munter vor sich hin. |
Wir bestaunen und befummeln also nacheinander El Chaco, Gancedo, Adolfo und weitere recht ansehnliche Eisenmeteorite. Echt ausserirdisches Material.
Hatte das schon mal jemand von euch in der Hand? Macht Eindruck. A.S. möchte nach Zusendung eines Fotos doch eventuell….ob es möglich wäre? Mal sehen. Wir durchwandern den Campingpark, |
der um die Ausstellungsorte errichtet wurde, es ist Sonntag, da wird gegrillt und gefeiert. Nichts für uns. Wir packen den Rost ein und steigen wieder in den Dicken.
Kilometer um Kilometer liegen schon hinter, aber auch noch vor uns. Immerhin müssen wir den ganzen Kontinent durchqueren, zwar an einer noch nicht so breiten Stelle, aber das zieht sich auch hier schon ziemlich. |
Resistencia, 14.05.2018: |
Nächstes Ziel ist die Großstadt Resistencia am 14.05. - der Ort ist ein einziges Skulpturenmuseum.
Jedes Jahr findet hier eine Biennale statt, zu der Künstler eingeladen werden, die dann weitere Stücke vor Ort schaffen. Schöne Idee und mit Aufwand umgesetzt. |
Die Skulpturen werden auch gepflegt, geputzt und beworben. Feine Initiative, uns begrüsst zunächst der Assistent und dann der Bürgermeister (Typ Söder) höchstpersönlich.
Unser Auto fällt halt auf und wir haben auf dem Museumsparkplatz vor seinem Büro übernachtet. |
Arapey, 16.05.2018 |
Es geht aber schon wieder weiter, wir haben uns verabredet, Reisefreunde Uwe, Claudia und Colliedame Mia warten auf uns in Arapey.
Auf dem Weg dahin verlassen wir Argentinien, durchqueren ein Stück Brasilien bei Uruguaiana bis wir in Uruguay einreisen. So schaffen wir drei Länder an einem Tag. Ein Grosseinkauf in Brasilien versorgt uns mit frischen exotischen Früchten (Papayas, Mangos, Riesenmaracujas usw.) und ein wenig Fleisch. Brasilien zeigt sich günstig, Uruguay soll teuer sein. Vollgetankt haben wir günstig (0,83 €/l) dank Absturz des Peso in Argentinien. |
Arapey nutzt eine Besonderheit: Unter Teilen Brasiliens, Argentiniens, Paraguay und eben Uruguay liegt ein Süsswasservorkommen auf mehr als einer Million Quadratkilometern, viele zehntausend Kubikkilometer Wasser...
(hierzu MEHR...) Da das Wasser aus mehr als 1.000 m Tiefe hochgepumpt wird, ist es Thermalwasser, hat also fast 38 Grad und befüllt mehrere Becken - das älteste Thermalbad des Landes soll also unsere letzte Station sein. Hier machen wir sauber, räumen unser Auto aus, sehen alles durch und grillen und geniessen schöne Abende und Stunden in den warmen Pools mit Claudia und Uwe. (Fotos gibt es davon leider nur wenige) |
Colonia del Sacramento: |
Aber auch diese schönen vier Tage gehen zu Ende, es liegen die letzten 500 km nach Süden vor uns.
Abstellen wollen wir den „Dicken“ diesmal nahe Colonia del Sacramento bei Sandra, einer Deutschen, die Hallen vorhält (und bei der letztes Jahr der Zoll unberechtigt Autos beschlagnahmte). Nach etwas Irrfahrt (die genauen Koordinaten sind aus Sicherheits-gründen nicht im Netz zu finden, das ahnten wir nicht und Sandra dachte, wir kennen den Weg….) erreichen wir ein wunderschönes Anwesen mit vielen Hunden und noch mehr Katzen, Pferden, Schafen und Papageien. Sandra ist Tierärztin, züchtet Main-Coon Katzen und gewinnt mit ihren Tieren serienweise Preise. Wir machen Großwaschtag, Sonne und Wind trocknen alles an einem Tag, es wird gepackt und Reste aufgegessen. Und schon ist es soweit, wir müssen uns von unserem langmonatigen |
Zuhause trennen, der Dicke kommt in eine Halle und wir werden zur Fähre gebracht.
Die Heimreise dauert dann gut 48 Stunden, da wir erst am nächsten Morgen abfliegen. Alle Termine klappen aber richtig gut, in Buenos Aires gehen wir noch einmal lecker essen (Taiwanesisch!), schlafen sehr zentral die erste Nacht dieser Reise in einem Hotel. Mit dem Taxi sind wir sehr früh am kleinen Flughafen Jorge Newberry, hier gehen fast nur Kurzstreckenflüge los. Sao Paulo ist erste Station, im Aerolineas Argentina Flieger haben wir Spitzensitze gleich hinter dem Business-Bereich. Die nächste Etappe nach Paris ist doof, wir sitzen getrennt, eng, Champagner tröstet wenig. 12 Stunden am Stück bis Paris. Wenig Schlaf, weiter nach Amsterdam. Von dort flixen wir per Bus heim. Sehr langer Tag. |