Stellplatzsuche: |
Vor einem Besuch von Santiago haben wir ähnlich Respekt wie vor Valparaíso. Gefährlich soll es sein, aber dieser Ruf eilt ja wohl jeder Groß- und/oder Hauptstadt voraus.
Stellplätze für Dicke soll es keine geben, wir bräuchten auch gar nicht zu suchen, so der Tipp anderer Reisender. Brauchen wir wirklich nicht. |
IOverlander ist - wie so oft - die Lösung. Hier wird ein Stellplatz beschrieben am Parque Metropolitano Providencia.
Eine email muss man schreiben - tun wir ganz genau wie angegeben. Wenige Stunden später haben wir die Antwort: wir dürfen parken. Die Security-Leute scheinen uns zu kennen und lassen sofort die Kette fallen, als wir ankommen. |
Cerro San Cristóbal |
Die Security-Leute scheinen uns zu kennen und lassen sofort die Kette fallen, als wir ankommen. Natürlich sind wir nicht die einzigen hier.
Der Platz ist super: die Talstation der Seilbahn zum Cerro San Cristóbal ist wenige Meter neben uns. Zur Metro ist es nicht weit und kleine Läden mit dem Notwendigsten findet man auch um die Ecke. |
Der höchste Turm Südamerikas ist im Blickfeld und zu Fuß erreichbar. Ruhig ist es, bewacht, Toiletten gibt es - ein Traum für jeden Overlander. Kostenlos! Es wird nur ein Trinkgeld für die Security erwartet.
Wir können unser Glück kaum fassen, steigen gleich am nächsten Morgen in die Seilbahn, bestaunen die Aussicht und laufen auf der anderen Seite des Hügels wieder runter. |
La Chascona: |
Kommen mehr oder weniger zufällig an der „La Chascona“ raus, einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt.
Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Pablo Neruda hat das Haus für seine Geliebte Matilde bauen lassen. Nach Trennung von seiner zweiten Frau zog er zu ihr in dieses Haus. |
Obwohl uns der Name Pablo Neruda bisher wenig gesagt hat, sehen wir uns
das Haus an und es hat sich gelohnt. Wir sollten wirklich mal was lesen von Herrn Neruda, der in Chile ein Volksheld zu sein scheint. Leider darf man in den Gebäuden nicht fotografieren, was Thomas motiviert: |
Burger und Craft-Beer: |
Weil wir manchmal einfach Glück haben oder es auch nur sehen, bestellen wir uns den Monster-Burger in einem der besten Burgerläden Chiles (Uncle Fletch).
Dazu ein „Tübinger Craft-Beer“… |
Wir teilen uns das leckere Ding, weil wir für den Abend einen Tisch im Peumayen Ancestral Food reserviert haben. Hier versucht man, die indigenen Küchen wieder aufleben zu lassen.
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lokales Essen: |
Chile ist groß und so variieren die Geschmäcker und ortstypischen Gerichte stark zwischen der Atacama Wüste im Norden und dem patagonischen, kalten Süden.
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Der Service ist toll, wir werden verwöhnt, es gibt viele Grüsse aus der Küche und wir bekommen wirklich Außergewöhnliches wie Pferdefilet, Kutteln und und und, aus allen Landesteilen…
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Geschmacklich wirklich spannend und die Rechnung ist bei Weitem nicht so hoch, wie befürchtet, immerhin ist das Lokal das drittbest bewertete in Santiago…
Es ist Donnerstag und im Stadtteil Bellavista ist richtig was los. Nur uns zieht´s ins Bett. Der nächste Tag ist nämlich der Innenstadt gewidmet, da geht es prima und geräuscharm mit der Metro hin. |
Schlau: Die Metro als U-Bahn fährt auf Reifen statt Schienenrädern. Rund um die Plaza de Armas gucken wir alle wichtigen Gebäude an und landen sogar im Postmuseum u.a. mit Briefmarken aus aller Welt.
Am Schönsten ist für uns immer wieder - und das auf der ganzen Welt - die Markthalle. Obwohl diese hier doch sehr viele Restaurants beinhaltet. Es ist halt eine der Hauptattraktionen der Stadt. |
Im Viertel, in dem wir gerade „wohnen“, findet eine Art Straßenfest statt. Mit jungen Leuten, vielen Kindern, Live-Musik und kleinen Verkaufsständen. Ganz schön international hier. Wir fühlen uns wie Prenzlauer Berg.
Ansagen auf englisch! Nachdem die größte Mall Santiagos mit |
dem höchsten Gebäude Südamerikas nur wenige Minuten entfernt ist, landen wir dort auch irgendwann.
Und „genießen“ es nach vielen Wochen und Monaten, mal wieder ausgiebig zu bummeln und sogar zu shoppen. Ziemlich schwer bepackt kommen wir wieder zurück. |
Unterwegs marschieren wir auch durch den „Parque de las esculturas“,
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alle Kunstwerke wurden lange vor Errichtung des Costanera-Turms geschaffen.
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Zusammengefasst: |
Santiago ist mehr als einen Stopp wert. Allein der Stellplatz ist für eine Großstadt der Hammer. Wir hätten es hier noch einige Tage aushalten können. Aber die Zeit drängt. Unser 90 Tage Visum läuft aus. Wir wollen und müssen auch zurück nach Argentinien.
Auf dem Weg zur Grenze übernachten wir auf einem Casino-Hotel Parkplatz am Weg. Hässliches Gebäude, eigentlich keine Erwähnung wert. Uns wird in einer Ecke ein Stellplatz zugewiesen, Thomas guckt sich pro Forma die menschenleere Spielhalle von außen an, für die sogar Eintritt verlangt wird. Dann haben wir eine recht ruhige Nacht. |
Bis wir morgens schlagartig wach sind, weil wir das Gefühl haben, dass ein Elefant versucht, den Dicken umzuwerfen (das ist jetzt etwas dramatisiert). Aber kein Mensch und natürlich auch kein Elefant weit und breit. Irgendwann hört die Wackelei wieder auf. Als der Puls sich langsam wieder beruhigt, ist irgendwann klar: das muss ein Erdbeben gewesen sein. Das Internet hilft: …war es auch. Ein ganz besonderer Abschied vom faszinierenden, vielseitigen und wunderschönen Land Chile.
Noch mal einkaufen in einem Riesen-Supermarkt, in Chile ist vieles deutlich günstiger als in Argentinien und wir bringen Sandra ein paar Sachen mit - prompt werden wir vor dem Markt auf deutsch angesprochen. |
überraschendes Treffen: |
Peter und Friederike aus dem Münchener Raum leben hier in der Nähe seit einigen Jahren. Sie reisen selbst viel, gleichwohl haben sie noch offene Pläne, über die wir uns gerne austauschen. Sie schicken uns tatsächlich kurz später eine Mail mit ihren genauen Adressdaten. Vielleicht besuchen wir sie mal. Mal schauen, wann wir wieder in der Nähe sind.
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Einen Grund haben wir auf jeden Fall: Der Aconcagua (höchster Berg Amerikas) versteckt sich erneut in Wolken. Wir eilen über den Christo Redentor Pass auf gut 3200 m Höhe nach Mendoza….dort sind wir zum Essen eingeladen. Das ist ein schönes Gefühl, wieder an den Anfang dieser Reise zurückzukehren und dort empfangen zu werden wie alte Freunde.
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