Erste Eindrücke... |
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Huaquillas, Ecuador: |
Heute brauchen wir auch Sprit. Mit fast leerem Tank sind wir über die Grenze gefahren. Durch die Unruhen und Straßensperren im Land haben die Indigenen erfolgreich für billigen Diesel gekämpft. US $ 1,75 kostet der jetzt - nein, nicht der Liter, die Gallone. Das sind 3,7854 l, umgerechnet pro Liter 0,46 US $. Zum ersten Ort nach der Grenze biegen wir ab. An der Tankstelle lange Schlangen. Sie haben Diesel, wollen aber nur cash. Ok, dann suchen wir einen Bankomaten.
Mitten im Ort wird demonstriert. Die Straße ist von Taxis gesperrt. Wir parken den Dicken und |
marschieren zu Fuß weiter. Mit US $ in der Tasche - das ist die offizielle Währung in Ecuador - stellt sich ein entspanntes Gefühl ein.
Wir stehen mitten auf einem großen Freiluft-Markt und gehen weiter. Herrlich, von Bude zu Bude zu schlendern und nichts zu brauchen. An einem kleinen Straßenstand werden Conchas negras als Ceviche angeboten. Der Frau kann man beim Öffnen der schwarzen Muscheln zusehen, ein Gast empfiehlt die Leckerei und schon sitzen wir auf einer der Bänke. Wirklich fein! |
Plötzlich wieder in Peru... |
Weiter im Markt sehen wir plötzlich ein Schild mit der Aufschrift „Gracias por visitar la Republica del Ecuador“ Vielen Dank für den Besuch in Ecuador? Wir gehen darunter durch, über eine Brücke und stehen wieder in Peru. Ohne Passkontrolle und so. Es stehen zwar einige Grenzer rum, aber die wollen nichts von uns.
Zurück in Peru geben wir unsere allerletzten Soles aus - für eine Limettenpresse. Unmittelbar an der Grenze bieten Geldwechsler ihre Dienst an, schnell gehen 50 € gegen 50 US $ über den Minitisch. Das war auch schon mal besser für uns. Dann gehen wir zurück zum Dicken. Wir wollen ja keinen Stress, denn unsere Pässe liegen aufgeräumt im Dicken… Wir tranken voll und zahlen cash. Weiter geht der Weg zur größten Stadt Ecuadors, nach Guayaquil. Hier soll eine Mercedes Werkstatt mal über den Dicken gucken. |
Seit der Grenze ist schlagartig wieder alles grün. Wir fahren an riesigen Bananen- und Kakaoplantagen entlang.
Bei Mercedes hat eigentlich niemand Zeit für uns, trotzdem gucken sie sich den Dicken mal an. Wir sollen im Wartezimmer warten und genießen dort das WLAN. Plötzlich wackeln alle Fenster, dann das gesamte Gebäude. Erdbeben. Als die Mitarbeiter von Mercedes plötzlich schreiend aus dem Gebäude rennen und das Wackeln und Scheppern nicht endet, gehen auch wir raus. Wir haben auf La Palma ja nun schon einige Erdbeben erlebt, aber weder so heftig, noch so lange. Auch als alles wieder ganz ruhig ist, spüren wir noch ein leises Beben der Erde. Das kann aber auch von unseren weichen Knien kommen. Die Erdbeben- und Vulkan- App zeigt das Beben gleich an. Die Stärke wird von 6,0 auf 5,7 korrigiert. Das Epizentrum war nur 73 km von uns entfernt. Wow. |
Guayaquil, die größte Stadt Ecuadors und Tor zu den Galapagos Inseln... |
an die Südküste Ecuadors: |
Mit Mercedes vereinbaren wir, dass der Dicke ausgiebig gecheckt wird, während wir auf den Galápagos Inseln sind. So haben die Mechaniker Zeit und wir müssen bei Wim keine Standgebühr bezahlen. Wim bietet auf einem Busparkplatz mitten in der Stadt Stellplätze für Overlander an. Hier treffen wir jetzt andere Overlander und hier kann man die Autos auch sicher stehen lassen, wenn man nach Galápagos fliegt.
Wir nutzen die Zeit, um Flüge zu buchen und uns auf die Inseln vorzubereiten. (Details im nächsten Bericht) Die restlichen Tage bis zum Flug wollen wir aber an der Küste verbringen. Eine autobahnähnlich ausgebaute Straße bringt uns entspannt und schnell nach Montañita. |
Wir finden einen Platz mit Sicht aufs Meer. Aber irgendwie gefällt es uns hier gar nicht. Der Ort sieht aus wie nach einem Hochwasser. Überall Sand und Schlamm, der Himmel besteht wieder aus einer dicken grauweissen Nebelschicht. Garua nennt sich die ganze Jahreszeit. Und aus Garua kann es nieseln, ohne dass die Straße nass wird.
Ein paar Kilometer weiter, in Puerto Lopez soll man zu dieser Jahres Zeit Wale gucken können. Wir finden einen Stellplatz direkt am Strand und sind gleich völlig fasziniert von den anlandenden Fischerbooten, dem kleinen Fischmarkt und dem Trubel, der hier herrscht. Am wildesten sind die Fregattvögel, die den Fischern die zu verladenden Sardinen klauen. Herrlich anzusehen, wie der erste Vogel die Abdeckung wegzieht bevor alle anderen sich auf den Kisteninhalt stürzen. |
Fischmarkt... |
Stundenlang könnten wir diesem Treiben und dem Kampf um die kleinen Fische zusehen. Im Wasser und auf dem Sand warten die Pelikane auf die Reste.
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Auf dem kleinen Markt kaufen wir frische Garnelen und lassen uns eine riesige Dorade filetieren.
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Wale, Wale, Wale... |
Halt! Da war doch noch was. Whale-Watching! Richtig. Ein Shop auf der gegenüberliegenden Straße bietet uns die Fahrt für 20 US $ pP an. Mit garantierter Sicht von Walen. Jedoch keine Garantie, dass sie springen. Abfahrt in einer Viertelstunde. Schnell zurück zum Dicken, Fisch und Garnelen in den Kühlschrank, Badesachen und Handtuch und Reisetabletten gegen Seekrankheit einpacken und wieder zurück.
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Puh, geschafft. Wir sind die Ersten, Deutsche halt.
Bis alle Mitfahrenden am Schiff sind, wird noch viel Zeit vergehen. Dann gehts endlich los. Nach gut 20 Minuten auf dem Schiff sehen wir einige Boote im Kreis. In der Mitte der Blas eines Wals. Die Show, die in den nächsten geschätzt zwei Stunden abgeht, kann man nur schwer beschreiben. |
sie springen für uns... |
Uns stockt der Atem, als der erste Wal springt. Wow. Dann geht es erst richtig los. Phasenweise springen zwei Wale gleichzeitig, wir haben das Gefühl, dass sie zusammen spielen. Dann ist das Meer wieder ruhig. Warten. Warten.
Und plötzlich sieht man irgendwo einen Blas und nach kurzer Zeit die nächsten Sprünge. Dann sieht man die Fluke abtauchen und es heißt wieder warten. Warten. Bis es erneut los geht. Was wir völlig unterschätzt haben: So einfach fotografiert man keine springenden Wale. |
Erstens sitzen wir auf einem ziemlich wackelnden Boot und zweitens - wie überraschend - sagt einem niemand, wann oder wo die Wale das nächste Mal springen.
Bis man hinguckt, fokussiert und ausgelöst hat, hat man oft nur noch den großen Wasserspritzer fotografiert. Oder man hat glücklich den Wal erwischt, aber unscharf. Nun ja, einige Fotos sind doch was geworden. Wir konnten ja auch oft genug üben… |
Wir scheinen bei unserer Fahrt das große Glück zu haben. Irgendwann drehen die anderen Schiffe ab und wir sind alleine. Und die Buckelwale springen und springen. Mal weiter weg, mal ganz nah am Boot…
Sie wiegen übrigens bis zu 30 Tonnen. Warum springen sie? Da gibt es unterschiedliche Theorien: Kommunikation, Beeindrucken der Weibchen und Zeigen von Stärke. |
Oder einfach, weil sie es können und Spaß dabei haben? Es springen übrigens nur die Machos, die Männchen...
Wir beide haben glücklich das ganz breite Grinsen im Gesicht. Was für eine Show. Bei der Rückfahrt dürfen wir in einer Bucht noch schnocheln. Und wir sehen unsere allerersten Blaufußtölpel, die im englischen viel besser heißen: blue footed boobies… |
Puerto Lopez: |
bei Christian in Salango... |
Zurück am Dicken klebt ein Zettel an der Windschutzscheibe. Christian, ein Schweizer, lädt uns ein, auf seinem Grundstück zu stehen. Thomas ruft ihn an und obwohl es schon dämmert, fahren wir hin. Christian öffnet ein großes Tor und zeigt uns seinen schönsten Stellplatz.
Viel sehen wir nicht mehr, es ist schon fast dunkel. |
Am nächsten Morgen sind wir von der Aussicht der Anlage dann doch überwältigt. Christian hat eine ganze Halbinsel gekauft und vermietet dort jetzt mehrere Häuser und betreibt einen Campingplatz.
Er zeigt uns stolz sein ganzes Anwesen, das er eigentlich gerne verkaufen möchte, zumindest Teile davon. Details unter: islamar Bungalows |
zurück nach Guayaquil... |
Wir müssen uns aber schon wieder verabschieden, fahren noch etwas die Küste in Richtung Norden und dann, über die
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Schnellstraße im Landesinneren zurück nach Guayaquil. Es gibt noch viel zu tun, bis der Flieger nach Galapagos abhebt.
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