der zweitgrößte Canyon der Welt... |
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einfach schön hier... |
Es ist der erste Mai, auch hier Feiertag und die Kolumbianer nutzen das lange Wochenende für Ausflüge. Das Wetter ist gut, die Straßen sind voll und die Restaurants natürlich auch. Die Badestellen an den Flüssen und Freibädern sind voll. Da ist es schwer, einen ruhigen Platz für die Nacht zu finden.
Aber auch diesmal haben wir Glück. Wir docken an ein Hotel mit großen Freibad und zwei Badestellen an einem Fluss an. Hier ist fast nichts los und im kleinen Preis ist sogar Strom und ein kleines Frühstück enthalten. |
So ziehen wir ganz allein in dem großen Becken unsere Bahnen und freuen uns über die eleganten Schwalben, die knapp über das Wasser fliegen, um Mücken zu fangen.
Eigentlich essen wir mittags nichts, wenn wir unterwegs sind. Aber am nächsten Tag zieht uns der Hunger dann doch in ein kleines Restaurant am Wegesrand. Von der Straße unscheinbar, hat es hinten raus eine Terrasse mit toller Aussicht über ein Tal. Da schmeckt das Essen gleich doppelt. |
Villa de Leyva... |
Unser nächster Stop, etwas ab vom direkten Weg, ist Villa de Leyva, eine koloniale Stadt auf 2.150 m Höhe. Gegründet 1572, in der ersten Zeit der spanischen Eroberung. Es wurde früh zum nationalen Denkmal ernannt und ist deshalb ziemlich gut erhalten.
Um zum empfohlenen Stellplatz zu kommen, einer Grünfläche vor einer Schule, müssen wir über das alte Kopfsteinpflaster einmal quer durch die Stadt. Der Dicke beschwert sich, der Arme wird komplett durchgeschüttelt. |
Dafür ist der Stellplatz ruhig und trotzdem zentral. Von diesem Städtchen sind wir von der ersten Minute an begeistert. Knuffige Kneipen, tolle Restaurants, nette Geschäfte. Jedoch alles sehr touristisch, wenn auch gleichzeitig ziemlich leer. Für uns trotzdem toll, wir wollen gar nicht erleben, wenn diese großen Restaurants alle wirklich voll sind.
Wir genießen diesen Ort, bummeln und shoppen ausgiebig, gehen fein essen und genießen leckeres, lokales Craft - Bier und kolumbianische, feine Kaffees. |
im Museo El Fossil... |
Bevor wir wieder den Staub der Landstraße schlucken, gehts noch in das „Museo El Fossil“, vor den Toren der Stadt. Hier wurden Versteinerungen des Monquirasaurus gefunden,
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die man natürlich auch bestaunen darf.
Schwer vorstellbar, dass dies mal Meeresboden war, nur 120 Millionen Jahre her. |
unruhige Nacht am Stausee... |
Die Nacht verbringen wir direkt am Stausee von Tominé, in der Nähe des kleinen Ortes Guatavita.
Über den See beobachten wir zwei Gewitter, spektakuläres Wetterleuchten und einige beeindruckende Blitze. Nachts stehen wir ruhig ganz alleine am See. Bis wir plötzlich durch ca. 15 Motorräder geweckt werden, die um den Dicken herum fahren und dort halten. Da sind wir schlagartig beide hellwach. |
Zu unserer Überraschung wollen die jungen Leute gar nichts von uns, sie fahren nach einer halben Stunde wieder weg.
Morgens stellt sich heraus, dass wir gar nicht alleine waren. In einer kleinen Hütte übernachtete ein junger Mann, der das Gebiet um den See wegen Bränden überwachen muss. Die Truppe hat wohl diesen Mann besucht. |
im verrückten Haus... |
Trotzdem ausgeschlafen treffen wir uns mit Sabine und Wolfgang, die auf Motorrädern diesen schönen Kontinent bereisen. Leider gibt es kein einziges Foto davon.
Aber von unserem nächsten Ausflug gibt es Bilder. |
Wir gehen ins Casa Loca, das verrückte Haus. Ein Österreicher hat hier ein Haus auf dem Kopf gebaut. Auch innen. So entstehen - wenn man die Fotos entsprechend dreht - witzige Eindrücke.
Wir haben jedenfalls ganz großen Spaß dabei! Hier eine kleine Auswahl… |
bei Juan und Lali bei Bogotá... |
Unser nächstes Ziel ist die Hauptstadt Bogotá. Nein, die wollen wir uns mit unserem Dickie, den wir hier übrigens liebevoll immer mit „gordito“ (Dickerchen) übersetzen, nicht noch einmal ansehen - siehe Berichte von 2015
Wir sind mit Lali und Juan verabredet. Beide reisen gerne in ihrer Sally, natürlich am liebsten offroad. |
Juan hat viele Kontakte im ganzen Land und beide freuen sich immer über Besuche von Overlandern.
https://www.facebook.com/overland.sally/ Herzlich und sehr liebevoll werden wir empfangen. Juan Spricht recht gut englisch und kann in vielen Lebenslagen helfen. Seine Frau Lali ist sein Navigations- und Informationssystem. |
Es geht steil bergab... |
Kurz nach Bogotá gehts bergab, richtig bergab. Bogotá liegt auf 2.625 m Höhe, innerhalb weniger Kilometer sind wir auf 400 m.
Erst angenehm kühl, dann plötzlich schwül und ganz schön warm. Der steile Abstieg ermöglicht weite Ausblicke ins Tal und wir passieren einige |
Grillstationen mit offenen Holzfeuern.
Da müssen wir schon wieder mit unserem mittags nichts essen Prinzip brechen und eine ordentliche Portion Schweinerippchen mit Ausicht geniessen. |
in die Tatacoa - Wüste... |
Unser nächstes Ziel ist die Tatacoa- Wüste, die eigentlich gar keine Wüste ist- aber so vermarktet wird.
Dank Juan biegen wir bereits viel früher von der |
Hauptstraße ab, fahren durch zwei spektakuläre, sehr schmale aber -Gott sei Dank- auch recht hohe Tunnel und genau dazwischen über eine beeindruckende Brücke.
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es wird richtig heiß... |
Von hier aus ist es zwar immer noch relativ weit und ungepflastert bis zur Tatacoa, aber der Weg ist auch wunderschön.
So schön, dass wir gleich die erste Abzweigung zur Tatacoa (schwarz im Plan eingezeichnet) nehmen. Für diesen Weg braucht man Allrad und Bodenfreiheit - haben wir gelesen. |
Die Tatacoa erleben wir wirklich nicht als Wüste. Es ist zwar richtig extrem heiß hier (deutlich über 40 Grad), aber auch ganz schön grün.
Die Landschaft ist beeindruckend, haut uns aber nun wirklich nicht um, vielleicht wegen der Vergleichsmöglichkeiten. Das WOW fehlt uns ein bisschen. |
Fähre... |
Dafür wird unser Weg zurück zur Hauptstraße zu einem kleinen Abenteuer, denn wir entscheiden uns für die Fähre. Schon allein die Zufahrt, zum Fährplatz, die Auf- und Abfahrt auf die Fähre ist
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beeindruckend, aber funktioniert. Mit drei anderen Autos werden wir auf das wackelige Ding gequetscht. Alles geht gut. Natürlich.
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Trampolin de la muerte, ehemals eine der gefährlichsten Straßen... |
Aber nun steht uns der vielleicht spannendste Teil dieser Strecke bevor, die „Trampolin de la muerte“ - das Trampolin des Todes.
Ehemals eine der gefährlichsten Straßen des Landes, heute immer noch nicht asphaltiert und eigentlich einspurig - .führt mitten durch den Regenwald. Normalerweise kann man die Trampolina, wie sie oft genannt wird, nur täglich abwechselnd in eine Richtung befahren. |
Weil aber ein Teil der Panamericana im Süden durch einen Erdrutsch zerstört ist (siehe Bericht Nr. 3), ist die Trampolina derzeit jederzeit in beide Richtungen befahrbar.
Als wir in Mocoa, der Ausgangsstadt ankommen, regnet es - nein, es schüttet wie aus Eimern. Na super! Bei dem Regen kann man eh nichts sehen, wir entscheiden, bis zum nächsten Morgen zu warten. Leider ist das Wetter für die nächsten Tage sehr regnerisch und naß vorhergesagt, was in der Regenzeit nicht sehr überrascht. |
Trampolin de la muerte - zwischen Mocoa und Sibundoy... |
bei Regen im Regenwald... |
Wir hatten bei der Fahrt von der Karibikküste hierher wirklich immer recht gutes Wetter. Dass es jetzt im Regenwald zur Regenzeit schüttet….
In der Nacht ist es trocken, einer Fahrt am nächsten Morgen steht nichts mehr entgegen. Die Strecke ist wirklich wunderschön. Vorbei an hohen Baumfarnen fährt Thomas den Dicken souverän durch den Wald. Oft geht es steil nach oben und unten, manchmal führt der Weg durch kleine Bächlein. |
Oft kommen uns auf der eigentlich einspurigen Strecke LKW entgegen.
Dann muss rangiert werden. Am Wegesrand sehen wir viele Kreuze. Die Straßen hat ihren Namen sicher zu Recht. Meist ist der Straßenrand durch Leitplanken etwas gesichert, manchmal sind diese aber einfach durch gelbes Flatterband ersetzt worden. Wir machen leider viel zu wenig Fotos, die Aussicht ist wegen des Wetters doch eingeschränkt. |
Dreck weg in Sibundoy... |
Am Ende der Trampolina, in Sibundoy lassen wir den Dicken waschen. Der ist ganz schön dreckig geworden. Im Nachbarort Colón sehen wir ein Schild zu einer „Therme“.
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Hmmmm.... Jetzt ins warme Wasser… Das machen wir - und weil es so schön ist, übernachten wir einfach auf dem Parkplatz direkt vor der Therme.
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das Highlight zum Schluss... |
Den vorläufigen Abschluss unseres Rundweges in Kolumbien bietet ein fast privater Aufenthalt in La Laguna bei Diana und José und ihren Kindern.
Wir dürfen den Dickie im Garten parken, es gibt warme Duschen und richtigen Familienanschluss. Diana ist eine gute Köchin und verwöhnt uns mit lokalen und weniger lokalen Leckereien. Hier können wir den Dicken in aller Ruhe auf die Lagerzeit vorbereiten, waschen, putzen, packen. |
Am Muttertag werden wir zur großen Familienparty mit leckerem Essen eingeladen.
Es wird gegrillt, gesungen, getanzt und viel gelacht. Diana und José sind wirklich außergewöhnliche Gastgeber. Unser wackeliges Spanisch muss alles geben und wir hoffen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. |