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Das geht theoretisch ganz einfach, denn aufgrund des meist geringen Verkehrs kann man seine eigene Spur, die Gegenfahrbahn und die jeweils dann ausgefahrenen Spuren neben den eigentlichen, nutzen. Praktisch funktioniert es oft gar nicht, allen Schlaglöchern auszuweichen, denn oft sieht man den Löchern erst recht spät an, wie tief sie wirklich sind.
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Zwischen dem besten und wie beschrieben schlechtesten Fall gibt es jede Form: Straßen mit wenig Löchern bis hin zu Straßen ganz ohne Asphalt. Eine einigermaßen verlässliche Aussage, wie lange man für eine bestimmte Strecke braucht, ist damit quasi unmöglich.
Pausen- oder Parkflächen und Kurven gibt es so gut wie nie, auch Tankstellen findet man manchmal nur nach mehreren 100 Kilometern. Überraschenderweise gibt es eigentlich immer viel zu gucken: eine vielseitige und bunte Vogelwelt, Nandus am Straßenrand oder andere Tiere. Aber auch riesige Seen und Salzseen und viele Tiere am Straßenrand. Einen schönen Übernachtungsplatz auf diesen Straßen zu finden, ist durch die Zäune eigentlich unmöglich. Dank der App „IOverlander“ haben wir bisher immer ruhige Stellplätze gefunden, oft bei kostenlosen Campingplätzen oder an schönen Flüssen. Selbst im Nationalpark mussten wir uns nur anmelden, gekostet hat der Platz nichts. Ein einziges mal mussten wir € 4,— für die Übernachtung abdrücken. Das war dafür der mit Abstand lauteste Stellplatz, weil unsere Nachbarn die ganze Nacht versuchten, sich mit lauterer Musik zu übertreffen. Die Menschen freuen sich sehr über unseren Dicken. Viele zeigen einfach nur den Daumen nach oben, andere fragen, wo wir herkommen und was das für ein Auto ist. Reingucken ist natürlich auch immer schön. |
Über IOverlander haben wir auch eine unserer bisher spannendste Sehenswürdigkeit gefunden: Epecuén, die versunkene Stadt.
Epecuén, 1922 von Juden gegründet, war ein Urlaubsort am Salzsee Epecuén, ähnlich dem Toten Meer. Als während einiger trockener Jahre der Wasserspiegel sank, wurde ein Kanal von anderen Seen gebaut. Dann regnete es viel, ein Damm brach und da war die Soße: Alles überschwemmt im November 1985. Der Ort wurde geräumt, Salzwasser (inzwischen weniger konzentriert) griff alles Verbaute an und zerstörte viel. Spannend wird es dann, als nach erneut trockenen Jahren Epecuén 2008 wieder auftauchte: Das Atlantis Argentiniens wurde getitelt. Fotografen entdeckten die Ruinen, ein neues Tourismusziel. Thomas hatte vor Jahren auf Spiegel Online davon gelesen und geträumt, da mal vorbei zu wollen und deshalb erinnerte er sich an den Namen. Wir deshalb hin und wir wurden nicht enttäuscht. Einmal abends zum Sonnenuntergang durch und morgens früh gleich wieder. Bilder haben wir reichlich geschossen, eine Auswahl begleitet diesen Text. |
Dann weiter und an einer Bucht stehen drei Leute im Wasser zwischen toten Bäumen. Fotoshooting? Nein, ein Videodreh für ein Musikvideo. Wir lernen Sumaia kennen und ihren Begleiter Dariuz, beide aus Buenos Aires.
Sumaia hat ein Lied geschrieben für ihre vor 6 Jahren tödlich verunfallte Schwester. Da hat dieser spezielle Ort mit seinem morbiden Charme natürlich noch einmal eine ganz andere Bedeutung für sie. Wir bekommen ihr Lied als mp3 und dürfen es für ein Video verwenden. Also noch etwas Geduld, dann hört ihr sie. Und sobald das offizielle YouTube-Video erscheint, fügen wir hier noch einen Link ein. Jedenfalls war das Team aus 5 Personen von Buenos Aires hergefahren…. schlappe 650 km pro Strecke. Verabredet haben wir uns locker für Ende März 17, da werden wir ja noch einmal in der Capital Federal sein. Nach Epecuén geht es mit salzigen Füssen über ganz üble Strecken mit Slalomfahrt um Schlaglöcher weiter gen Südwesten. Unterwegs enorm viele Teiche und Tümpel mit sehr viel Federviechern. Abwechslungsreich, wie wir es gar nicht erwartet haben in der Pampa. Das Ziel ist ein Nationalpark….Bilder im nächsten Bericht. Hier ist nun die offizielle Youtube Version... |
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