Die ab Cerro Castillo folgende, mit unzähligen Schlaglöchern gesäumte Ripio-Strecke hatten wir beide aus dem Gedächtnis verdrängt.
Man muss hier wohl durch - auf dem Weg nach Süden. Für die Autos und uns ist das ziemlich anstrengend. ein KLICK und die Fotos werden groß...
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Müde und staubig fahren wir auf einen Stellplatz direkt am Río Murta. Der Blick auf den See, die unter-gehende, warme Sonne und das kalte Bier entschädigen schnell für die Strapazen der Fahrt. Trotzdem beginnen Jürgen und Thomas gleich mit der Reparatur unserer Treppe. |
Hier ist es so schön, dass wir spontan entscheiden, erst später weiter zu fahren.
Trockenes Holz liegt einladend herum, kurz vor Mittag brennt schon das Feuer, zur schönsten Mittagszeit liegen vier feine Stücke vom hiesigen, auf den grossen Weiden in herrlicher Natur lebenden Rindern (Lomo Liso / Rumpsteak?) brutzelnd auf dem Grill. |
Weil wir unsere nächsten Ziele bei Sonnenschein sehen wollen, zieht es uns wieder auf die Straße.
Gegen 17.00h erreichen wir Puerto Tranquilo, Ausgangsort für viele Ausflüge und recht lebhafter Touri-Ort. |
Prompt bekommen wir noch um 18.30 Uhr die letzte Boots-Fahrt zu den Marmorhöhlen.
Hinterher ist man immer schlauer, denn unterwegs merken wir, dass die Höhlen in den Morgenstunden im besten Licht strahlen. |
Aber auch ohne direkte Sonne bekommen wir einen guten Eindruck der Höhlen. Die „Kathedrale“ wird sogar besonders schön von der fast schon untergehenden Sonne bestrahlt.
Auch das türkis - schimmernde Wasser des Lago General Carrera „beleuchtet“ den Marmor… |
Das Wetter gibt diesmal alles: wir sehen die Gletscher, die faszinierenden Farben der Flüsse und Seen und alle unzählig vielen Wasserfälle. (die Straße ins Valle Exploradores ist auf der Karte nicht eingezeichnet...)
Prompt fahren uns hier Heidrun und Berthold noch einmal überraschend über den Weg. |
Natürlich steigen wir auch zum Aussichtspunkt auf das nordpatagonische Eisfeld bzw. den 22 km langen Gletscher und seine Moränen - diesmal in kurzen Hosen…
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Knappe 6 km weiter ins Tal findet sich ein Seitenweg, der einen traumhaften Stellplatz erschliesst.
Es liegt Holz herum, der Bergbach gurgelt nebenan, das Panorama ist alpin, wenn auch im pazifischen Kaltregenwald. Hier werden wir bleiben und noch eine Überraschung erleben. |
Heike und Jürgen schlagen das Lager auf, angeln und entfachen das Lagerfeuer, wir fahren noch 25 km durch das Tal, bis uns eine Brücke mit max. Durchfahrtshöhe von 2,50 m zum Umdrehen zwingt.
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Hier kann man aber beobachten, wie drei unterschiedlich farbige Flüsse ineinander fließen.
Und aus einer entlegenen Hütte an diesem Ende der Welt verkauft uns eine alte Dame aus ihrem einfachen Wohnzimmer in Öl eingelegten Lachs in Kräutern. |
Als wir zurück kommen, hat Jürgen die Glut gerade so weit, dass wir herrlich auf dem Lagerfeuer grillen können.
Unser Stellplatz und vor allem die Aussicht auf die schneebedeckten Berge direkt am Fluss ist so traumhaft schön, dass schnell die Entscheidung steht, zwei Nächte hier zu bleiben. |
Am Abend des zweiten Tages - wir bereiten gerade das Abendessen vor - kommen zwei Autos auf den Platz gefahren, ein Diesel nagelt wie ein LKW.
„Schade“, so unser Gedanke, das wars wohl mit dem herrlichen Platz. |
Aber plötzlich stehen bekannte Gesichter vor der Tür. Unglaublich, Elke und Bernd, haben wir im August 2016 bei einem Geburtstag in Hamburg kennen gelernt.
Zu dem Zeitpunkt stand noch nicht einmal fest, dass der Dicke nach Südamerika verschifft werden soll. |
Die beiden haben ihre Tour in Südafrika begonnen und dann nach Montevideo verschifft.
Auf unserer Tour durch das Pantanal waren wir immer in Kontakt…. getroffen haben wir uns aber nie. Und nun stehen die beiden am Ende der Welt einfach vor unserer Tür. |
O.k., klar, wir wussten, dass sie auf der Carretera Austral in Richtung Norden unterwegs sind. Aber dass wir uns hier sehen, wer hätte das gedacht?
Die beiden werden von Thor begleitet, der derzeit alleine in seinem Auto durch Südamerika fährt. Am Lagerfeuer geht der Gesprächsstoff natürlich nicht aus…. |
und beim Abschied am nächsten Morgen hoffen wir auf ein Wiedersehen - immerhin fahren die drei jetzt und wir später auch weiter in Richtung Norden.
Eine Rinderherde auf dem Weg zwingt uns noch zu einem Stopp, bevor wir wieder in den Bann der Farben des Lago General Carrera geraten. Ob dies wirklich - wie Chris glaubt - der schönste See der Welt ist? |
In Puerto Guadal finden wir endlich wieder Internet.
Zwar nur in einem Café und nur gaaanz langsames, aber immerhin, die Familie kann von uns lesen. Am Stellplatz - direkt am See - bleiben wir noch einmal zwei Nächte, bevor sich auch unsere Wege wieder trennen. |
Heike und Jürgen wollen an der argentinischen Küste zurück bis Montevideo, uns zieht es weiter an das Ende der Carretera Austral, nach Villa
O´Higgins. |
Der Zufall will es: im Supermarkt gibt es kein Fleisch, dafür gefrorene Lachshälften. Jürgen zaubert daraus feinste Pasta mit Lachssauce…
Am nächsten Tag gibts dann den restlichen Lachs im Wrap mit Avocado-Sauce. (davon gibt´s aber leider keine Fotos…) |
Der Abschied von Heike und Jürgen, Frau und Herrn Hotzenplotz, wie sich beide seit Jürgens Dreitagebart nennen, ist schwer.
www.malganzweitweg.jimdo.com Noch nie waren wir mit anderen Reisenden fast drei Wochen unterwegs. Es war wunderschön mit euch! |
An diesem Stellplatz in Puerto Guadal lernten auch wir Ellen und Perry (Rodan!) kennen, die mit ihrem Mercedes 1017 schon seit einigen Jahren unterwegs sind. Wie fast immer: Reisende haben was zu erzählen und sind nett. (www.innowan.de)
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